Kloster Säben: Schlüsselübergabe an die Zisterzienser von Heiligenkreuz
Der Moment der Schlüsselübergabe: Bischof Muser (links) überreicht P. Kosmas den Klosterschlüssel. Im Hintergrund der Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim. © Diözese Bozen-Brixen/Thomas Ohnewein
Im März 2024 entschied sich das Stift Heiligenkreuz, die Pilgerseelsorge im Kloster Säben zu übernehmen. Daraufhin ernannte Bischof Ivo Muser P. Kosmas Thielmann zum Pilgerseelsorger. Neben seinen Aufgaben auf Säben wird P. Kosmas ab sofort auch als Seelsorger in den Pfarreien Klausen, Gufidaun, Waidbruck, Kollmann, Latzfons und Feldthurns wirken.
Große Freude über den neuen Pilgerseelsorger
Beim Festgottesdienst mit Bischof Ivo Muser wurde P. Kosmas Thielmann offiziell als Pilgerseelsorger des Klosters Säben eingeführt. Dem Gottesdienst ging ein landesüblicher Empfang bei der Liebfrauenkirche voraus, gestaltet von der Bürgerkapelle Klausen und dem Schützenbezirk Brixen.
Pater Kosmas, Bischof Ivo Muser und Bürgermeister Peter Gasser beim landesüblichen Empfang mit dem Schützenbezirk Brixen und der Bürgerkapelle Klausen © Diözese Bozen-Brixen/Thomas Ohnewein
Während des Festgottesdienstes übergab Bischof Muser P. Kosmas den Klosterschlüssel sowie den Schlüssel des Tabernakels. Zuvor hob der Bischof in seiner Predigt die historische Bedeutung des Klosters Säben hervor, das als „Heiliger Berg Tirols“ seit dem 5. Jahrhundert eine zentrale Rolle in der Geschichte der Diözese Bozen-Brixen spielt. Der Bischof erinnerte auch an den symbolträchtigen Moment vom 21. November 2021, als die letzte Äbtissin von Säben, Ancilla Hohenegger, ihm den Schlüssel des Klosters übergab. Diese Geste markierte das Ende der jahrhundertelangen Benediktinerinnen-Tradition auf Säben, die im Jahr 1685 begann, als die ersten Nonnen aus dem Salzburger Kloster Nonnberg dort einzogen.
Dankbarkeit und Hoffnung
Mit der Einführung von P. Kosmas beginne ein neuer Abschnitt in der Geschichte Säbens, betonte der Bischof bei der Schlüsselübergabe: „Heute darf ich die Schlüssel weitergeben, die mir Mutter Ancilla damals überreicht hat. Ich tue es in Dankbarkeit und Hoffnung – und mit großer Freude. Der große Schlüssel öffnet die Klosterpforte, der kleine den Tabernakel, in dem Christus als eigentlicher Hausherr von Säben in unserer Mitte ist.“
Macht Säben zu einem geistlichen Zentrum eures Landes!
In seiner Ansprache zeigte sich P. Kosmas dankbar für die neue Aufgabe, die ihm übertragen wurde. Er betonte, wie er sich von Gott geführt und getragen fühle und richtete einen Appell an die Südtirolerinnen und Südtiroler: „Macht Säben zu einem geistlichen Zentrum eures Landes, zum ‚Heiligen Berg Tirols‘! Mit euren Herzen und Füßen stimmt ihr ab, was aus diesem Ort wird.“
Keine Neugründung, aber Neuanfang und Hoffnungszeichen
Am Ende des Gottesdienstes sprachen der Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim, P. Kosmas und der Bürgermeister von Klausen, Peter Gasser, Grußworte. Abt Maximilian sagte: „Auch wenn unsere Abtei Heiligenkreuz hier nicht sofort eine Neugründung starten kann, weil wir schon an so vielen Orten unserem Apostolat verpflichtet sind, so ist es dennoch ein Neuanfang und ein Hoffnungszeichen.“
Bild mit Symbolcharakter. Die letzte Äbtissin von Säben, Ancilla Hohenegger, mit ihren „Nachfolgern“, Abt Maximilian Heim (links) und P. Kosmas Thielmann © Diözese Bozen-Brixen/Thomas Ohnewein
„Viele haben uns in den vergangenen Jahren der Vorbereitung ermutigt, wenigstens ein Licht der Hoffnung zu entzünden, vor allem Bischof Ivo“, erinnerte sich der Abt. Mit Blick auf Äbtissin Ancilla Hohenegger sagte Abt Maximilian Heim: „Mutter Ancilla hat uns eindringlich durch ihr Beispiel, ihr Wort, ihr Gebet und Opfer ermutigt. Ihr und allen lebenden und verstorbenen Benediktinerinnen von Säben gilt unser aufrichtiges Vergelt´s Gott!“
Das Leben kehrt nach Säben zurück
Bürgermeister Peter Gasser hob die historische und kulturelle Bedeutung des Klosters für Klausen hervor und betonte die Freude darüber, dass das Kloster durch die Zisterziensermönche wieder mit Leben erfüllt werde: „Das Fehlen von geistlichem Leben hat eine Lücke hinterlassen, die wir alle empfanden. Mit dem heutigen Tag kehrt das Leben auf den Säbener Berg zurück.“
P. Kosmas teilte mit, dass er ab sofort täglich um 11.30 Uhr eine Hl. Messe in der Chorkapelle der Klosterkirche feiern wird. Außerdem bot er jederzeit die Möglichkeit der Beichte und Aussprache an – und schließlich lud er auch alle Schulklassen, Gebetskreise und sonstige Gruppen ein, Säben für Gespräche, Einkehrtage usw. aufzusuchen. P. Kosmas war bereits im November und Dezember 2023 mit weiteren Mönchen aus Heiligenkreuz auf Säben und konnte in dieser Zeit den Ort, die Räume, die Gebäude und vor allem auch die Menschen vor Ort kennenlernen.
Ein Ort mit großer Vergangenheit: Als „Heiliger Berg Tirols“ spielt das Kloster Säben seit dem 5. Jahrhundert eine zentrale Rolle in der Geschichte der Diözese Bozen-Brixen. © Diözese Bozen-Brixen/Thomas Ohnewein
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Quelle: Diözese Bozen-Brixen