Prälat Maximilian Fürnsinn über „Spürbare Orden“
Prälat Maximilian Fürnsinn äußerte sich in den Niederösterreichischen Nachrichten zur Relevanz von Orden. (c) Wolgang Zarl
Er sei eine gute Woche am Bodensee gewesen, wobei ihn vor allem ein Jubiläum angezogen habe: Die Gründung des Klosters auf der Bodensee-Insel Reichenau vor 1.300 Jahren. „Weit über 1.000 Jahre war dieses Kloster ein politisches, theologisches und künstlerisches Zentrum. Hunderte Mönche gab es auf dieser Klosterinsel. Die Reichenau hat zur Entwicklung von Mitteleuropa entscheidend beigetragen“, schreibt Prälat Maximilian Fürnsinn. Die Insel sei ein Ort für Mission und Seelsorge, für politische Gespräche zu Versöhnung und Frieden und für eine inspirierende Politik des Ausgleichs und großer Ziele gewesen.
Dass Orden auch heute noch spürbar sind, zeige sich schon an äußeren Fakten, wie den vielen Schüler:innen, die in Ordensschulen unterrichtet werden, der großen Relevanz der Ordensspitäler oder den zahlreichen Pfarren, die von Ordenspriestern geleitet werden. Für den Augustiner-Chorherren geht die Relevanz aber noch tiefer: „Orden sind gerade heute eine wichtige Alternative in Bezug auf das Zeugnis für Gott. Das mehrmalige, gemeinsame Gebet gehört zu diesem Zeugnis. Orden haben über viele Jahrhunderte auch einen anderen Lebensstil entwickelt, der sich auf Bereiche des öffentlichen Lebens ausgedehnt hat.“
Orden mit Wirkung in vielen Bereichen
Das Sozialgebilde der Orden habe auf viele Bereiche der Gesellschaft Wirkung gehabt: auf Organisationsentwicklung, auf europäische Arbeitskultur, auf den Umgang mit der Zeit. Ordensschulen seien ein Anstoß für das Bildungssystem gewesen und viele Dienste der Orden zeigen Wege für das soziale Leben. So gesehen sei Ordensleben nichts Besonderes. „Und doch: Es war und ist außergewöhnlich, konsequent – und wirksam. Es macht einen Unterschied in unserer Gesellschaft und ist dennoch eine Lebensform im Heute“, schließt Prälat Maximilian Fürnsinn in seinem Artikel in den Niederösterreichischen Nachrichten.
Quelle: NÖN