Abt Jeremias Schröder ist neuer Abtprimas der Benediktiner
Der neue Abtprimas der Benediktiner: Jeremias Schröder. (c) Erzabtei St. Ottilien
Der gebürtige Allgäuer wurde am Samstag in Rom von rund 215 Äbten für acht Jahre gewählt. Eine zweimalige Wiederwahl für jeweils vier Jahre ist möglich. Schröder folgt dem US-amerikanischen Abt Gregory Polan (74) nach, der das Amt seit 2016 innehatte.
Damit steht er ab sofort der Abtei Sant‘Anselmo in Rom vor und ist Großkanzler der Hochschule der Benediktiner, dem „Päpstlichen Athenaeum Sant‘Anselmo“ auf dem römischen Aventin. Sein Amt als Abtpräses von Sankt Ottilien übergab er an seinen Stellvertreter Abt Michael Reepen von der Abtei Münsterschwarzach in Franken, der es zunächst bis zur Neuwahl im Jänner 2025 übernimmt.
Weltweites Mönchtum und sein Dienst an der Kirche als Leidenschaft
„Das weltweite Mönchtum und sein Dienst an der Kirche sind meine Leidenschaft, seit ich vor 40 Jahren Mönch in Sankt Ottilien geworden bin“, sagte der Missionsbenediktiner zu seiner Wahl. Die Hochschule Sant‘Anselmo und das Gemeinschaftsleben in Rom hätten ihm „ein Bewusstsein und eine Liebe für unsere weltweite Konföderationsfamilie“ vermittelt. Er dankte seinen Mitbrüdern für das Vertrauen durch die Wahl. Seinen Vorgänger Abt Gregory Polan würdigte er für acht Jahre aufopferungsvollen Dienstes. Polan habe die benediktinische Gemeinschaft durch seine bewegenden und wissenschaftlichen Reflexionen, durch sein Gebet und seine Freundschaft geprägt.
Der Erzabt von St. Ottilien, Wolfgang Öxler, (links) und P. Javier Aparicio Suarez, Prokurator der Missionsbenediktinerkongregation, (rechts) freuten sich mit dem neuen Abtprimas Jeremias Schröder. (c) Erzabtei St. Ottilien
Auch hochrangige Vertreter des Benediktinerordens in Österreich äußerten sich erfreut zur Wahl des neuen Abtprimas – durch sein Wirken als Abt-Administrator der Abtei St. Georgenberg in den vergangenen Jahren hat er starken Österreich-Bezug.
Österreichs Benediktiner erfreut
Johannes Perkmann, Abt der Benediktinerabtei Michaelbeuern und Abtpräses der Österreichischen Benediktinerkongregation, sowie der Erzabt von St. Peter in Salzburg und Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, Korbinian Birnbacher, haben dem neuen Abtprimas in ersten Stellungnahmen gratuliert und sich zugleich über die Wahl erfreut gezeigt. Auch die Benediktiner der Abtei St. Georgenberg in Tirol haben sich in einer Aussendung sehr erfreut geäußert.
Abtpräses Perkmann hielt wörtlich fest: „Wir schätzen uns glücklich mit Jeremias Schröder einen international erfahrenen Benediktiner zum Abtprimas gewählt zu haben, der mit viel Esprit und weitem Horizont sein Amt ausführen wird.“ Zudem kenne der neue Abtprimas als Abt-Administrator von St. Georgenberg in Tirol auch die österreichische Situation sehr gut.
„Stolz und dankbar“
„Wir österreichischen Benediktiner sind stolz und dankbar, dass ein ‚Tiroler‘ unser neuer Abtprimas ist“, sagte Erzabt Korbinian Birnbacher: „Wir kennen Abtprimas Jeremias schon seit langem und schätzen ihn aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, seiner klaren Entscheidungen und seines herzerfrischenden Humors.“
Vonseiten des Klostergemeinschaft von St. Georgenberg hieß es: „Wir Benediktiner von St. Georgenberg sind stolz darauf, dass der Leiter unseres kleinen Felsenklosters nun die Interessen der Benediktiner in der ganzen Welt vertritt. Zugleich sind wir traurig, dass er nun noch seltener hier ist.“ Man sei dem neuen Abtprimas sehr dankbar „für seine Weitsicht, sein Organisationstalent, seine unprätentiöse Menschlichkeit, seine benediktinisch-mönchische Erfahrung und sein missionarisches Engagement. Als Wahltiroler schlägt sein Herz auch für das Land im Gebirge.“ – Die Abtei St. Georgenberg gehört seit 1967 zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien – und damit nicht zur Österreichischen Benediktinerkongregation.
Zur Person
Jeremias Schröder, am 8. Dezember 1964 in Bad Wörishofen im Allgäu geboren, trat nach dem Abitur in Sankt Ottilien ins Kloster ein. Danach studierte er Philosophie und Theologie in Rom sowie Geschichte in Oxford. 1992 wurde er zum Priester geweiht. 2000 wurde er Erzabt von Sankt Ottilien und Präses der Missionsbenediktiner, 2012 dann deren Abtpräses; seine Wiederwahl erfolgte im September 2022. Er spricht neben Deutsch auch Italienisch, Englisch, Französisch und Spanisch.
Kongress dauert noch an
Seine Wahl fand beim zweiwöchigen Äbtekongress der Benediktiner in Rom statt. Neben den Äbten nehmen 22 Vertreterinnen der Communio Internationalis Benedictinarum (Pendant der Benediktinerinnen zum Äbtekongress) an der bis 20. September 2024 dauernden Versammlung teil. Für den 18. September 2024 ist eine Begegnung mit Papst Franziskus ist geplant.
Ende September 2024 erscheint außerdem eine neue Folge des Podcasts „Orden on air“, in der der neue Abtpräses – noch in seiner Funktion als Abt-Administrator von St. Georgenberg in Tirol – zu hören ist.
Quelle: kathpress