Abtprimas Jeremias Schröder zu Gast beim Papst
Der neue Abtprimas Jeremias Schröder bezeichnete die Benediktiner als Brückenbauer. (c) Erzabtei St. Ottilien
Am Rande der Generalaudienz wünschte Papst Franziskus dem neuen Abtprimas und den anderen in Rom zum Äbte-Kongress versammelten Benediktinern eine erfolgreiche Arbeit und neuen karitativen und missionarischen Schwung. Sie sollten sich dafür einsetzen, den Geist ihres Ordensgründers Benedikt (480-547) immer wieder lebendig werden zu lassen.
Benediktiner als Brückenbauer
Nach der Generalaudienz sprach der Papst noch eine Weile mit Abt Jeremias Schröder und segnete ihn. Am Tag zuvor gab der neue Abtprimas dem Portal „katholisch.de“ bereits ein Interview. Darin sieht er die Benediktiner als mögliche Brückenbauer im Krieg in der Ukraine. „Wir werden in den kommenden Tagen mit den über 200 Äbten aus aller Welt sprechen, wie wir das wieder vertiefen können“, meinte er.
Ideen- und Ratgeber kann die Ordensgemeinschaft seiner Einschätzung nach auch beim Thema Synodalität in der Kirche sein. Ein schönes Beispiel dafür sei der aktuelle Äbtekongress: „Er ist keine hierarchische Veranstaltung, sondern wir bringen auf Augenhöhe ganz verschiedene Themen ins Wort.“ In den Klöstern seien seit Jahrhunderten starke demokratische Elemente gepflegt worden; Äbte würden gewählt und nicht von oben eingesetzt. „Wir bringen eine Erfahrung von Synodalität mit, die unaufgeregt und unideologisch ist. Die Kirche sollte auf die Benediktiner schauen, wenn sie wissen will, wie Synodalität gelebt werden kann“, erklärte Schröder.
Ehrenvorsitz mit Moderatorenaufgaben
Mit seiner Wahl zum Abtprimas steht Schröder nun an der Spitze der Benediktinischen Konföderation, des Zusammenschlusses der Benediktinerklöster aus aller Welt. Allerdings handelt es sich um einen Ehrenvorsitz mit Moderatorenaufgaben. „Der Abtprimas der Benediktiner muss einerseits schauen, dass er die benediktinische Familie zusammenhält. Damit unser gemeinsames Bewusstsein, wer wir sind und wo wir hingehen, bestehen bleibt“, sagte der 59-Jährige über seine neue Aufgabe. „Soft power“ sei dafür notwendig. Es gehe um das Kontakthalten, um Netzwerke und Kommunikation.
Andererseits müsse der Abtprimas die Benediktiner nach außen repräsentieren: gegenüber dem Heiligen Stuhl, zur Weltkirche und gelegentlich auch zu anderen Akteuren, erklärte Schröder.
Der knapp zweiwöchige Äbte-Kongress der weltweiten Benediktiner-Föderation in der römischen Abtei Sant‘Anselmo endet am 20. September 2024. Als Teilnehmer waren mehr als 200 Benediktiner-Äbte angemeldet.
Quelle: kathpress