Sr. Karina Beneder rief in Peru Müll-Recycling-Projekt ins Leben
Die Franziskanerin Sr. Karina Beneder hat in Peru ein Müll-Recycling-Projekt ins Leben gerufen. (c) zVg
Seit etwa einem halben Jahr würden bereits Seifenschalen, Blumentöpfe und Lineale hauptsächlich aus Plastikverschlüssen produziert. Nun gibt es auch Plastikbänke im Sortiment. In der Hauptstadt Lima leben etwa zwölf Millionen Menschen und es werden täglich ca. 9.000 Tonnen Müll produziert, ein Großteil davon sei Plastik. Von diesem Müll würden nicht einmal zwei Prozent wieder verwertet. Mit ihrem Projekt will die Ordensfrau hier eine beispielhafte Initiative setzen.
Das Recycling-Projekt ist eine Koproduktion der Wiener Neustädter Firma „Plasticpreneur“, der MIVA (Missions- und Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft) und der Fastenaktion der Diözese St. Pölten. Für eine Sitzbank werden ca. 11.500 Plastikstöpsel benötigt. Auch Plastikkanister oder Shampoo-Dosen können verarbeitet werden. Es werden Stangen und Stuhlbeine bzw. Rückenlehnen bei 240 Grad in Formen gegossen. Wenn der Kunststoff abgekühlt ist, wird die Bank wie eine Holzbank zusammengebaut.
Kunststoffbänke für den kirchlichen Bereich
Die Kunststoffbänke werden derzeit vor allem für den kirchlichen Bereich produziert. „Wir müssen noch mehr Freiwillige einsetzen zum Waschen und Zerkleinern von Material“, ist Sr. Karina Beneder überzeugt. Nur jenes Plastikmaterial auf dessen Rückseite des Dreiecks die Zahl Zwei oder Fünf zu finden ist, kann eingeschmolzen werden. Das Material muss zunächst gesammelt, anschließend gewaschen und sortiert werden. Dann wird es zerkleinert und in Formen gepresst.
Etwa 11.500 Plastikstöpsel werden für eine Sitzbank benötigt. (c) zVg
Sr. Karina Beneder: „Leider können wir Plastikflaschen nicht einschmelzen, aber wir können sie verkaufen, mit dem Erlös bezahlen wir teilweise die Energiekosten für die Anlage.“ Inzwischen würden die Menschen zu den Gottesdiensten ihr Plastik bereits mitbringen, berichtete die Ordensfrau von einem Mentalitätswandel in der Bevölkerung. Zudem habe die MIVA ein Lastenfahrrad zur Verfügung gestellt, damit der Transport in Zukunft noch einfacher wird.
Eine von vielen Initiativen der Franziskanerin
Das Recycling-Projekt ist nur eine von vielen Initiativen der aus Kollmitzberg bei Melk stammenden Franziskanerin. So initiierte sie beispielsweise den Bau einer Schule und einer Wasserfilteranlage, damit Kinder sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn erhalten. Ein weiteres Projekt der Franziskanerin ist eine Baumschule.
Besonders geht es Sr. Karina Beneder darum, mit den Menschen vor Ort positive Verhaltensweisen im Alltag einzuüben, auch was die Umwelt betrifft. Etwa für den Umgang mit Abfall hat Sr. Beneder eine Serie von Hinweistafeln mit einfachen Botschaften entworfen und an etlichen Straßenkreuzungen ihres Einsatzortes aufgestellt. „Danke, dass du keinen Müll aus dem Auto wirfst“ ist darauf etwa zu lesen, „Danke, dass du keine Plastikwindeln wegwirfst“, oder auch: „Ohne Müll kann man besser atmen“.
Quelle: kathpress