Rätselhaftes Schlägl: Neues Escape-Game hinter Klostermauern
Auf Entdeckungsreise im Kloster: Im Zuge des Escape-Games kommen die Spieler:innen auch in der Krypta des Stiftes vorbei. © Stift Schlägl
In den verwinkelten Gängen und prächtigen Sälen von Stift Schlägl scheint die Zeit stillzustehen, während die Vergangenheit in jedem Winkel spürbar ist. Seit rund 800 Jahren prägt das Stift das Leben im oberen Mühlviertel und hat so manchen historischen Sturm überstanden. In der jüngeren Geschichte geriet Stift Schlägl unter anderem durch den Kunstraub vor fünfzig Jahren in die Schlagzeilen. Er hat damals für großes Aufsehen gesorgt, auch wenn die Kunstwerke später wieder ihren Weg ins Stift fanden. Doch restlos aufgeklärt werden konnte der Fall nie. „Vielleicht schaffen das ja die Spieler beim Escape-Game“, schmunzelt Prior Petrus Bayer.
In einer aufregenden Mischung aus Geschichte und Spiel können sich die Teilnehmer:innen nun selbst auf die Spuren der Täter heften und dem Geheimnis auf die Spur kommen. Die dichte Atmosphäre des Stiftes, kombiniert mit den geschickt platzierten Rätseln, sorgt dabei für ein unvergessliches Erlebnis – fast so, wie wenn man in einen historischen Roman eintaucht. Selbst die Krypta, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich ist, öffnet ihre Pforten für die mutigen Ermittler:innen.
Detektive bei der Arbeit: In einem Koffer, den jede Gruppe zu Beginn erhält, finden die Teilnehmer:innen verschiedene Hinweise, die zur Lösung des Falles beitragen.© Stift Schlägl
Das Stift mit neuen Augen sehen
Auf die Frage, warum sich die Prämonstratenser Chorherren dazu entschieden haben, auf dem Stiftsgelände ein Escape-Room-Abenteuer anzubieten, muss Abt Lukas Dikany nicht lange nachdenken: „Es ist uns immer ein Anliegen gewesen – in der Vergangenheit, Gegenwart und auch in der Zukunft – dass Menschen zu uns kommen!“ Und Prior Petrus ergänzt mit Blick auf die Jugend: „Wir wollen damit auch eine Generation ansprechen, die sich sonst vielleicht vom klösterlichen Alltag nicht so angesprochen fühlt.“
Projektleiterin Anita Katzinger betont, dass keine Vorkenntnisse erforderlich sind, um die kniffligen Rätsel zu lösen: „Man bekommt eine kurze Einweisung, wenn man kommt, und dann kann man sofort losspielen!“
Hommage an bewegte Geschichte
Das Rätselspiel ist nicht nur eine spannende Freizeitbeschäftigung, sondern auch eine Hommage an die bewegte Geschichte des Stiftes Schlägl. Denn auch die Gründung des Klosters ist von einer geheimnisvollen Begebenheit geprägt: Der Legende nach verirrte sich der Stifter Kalhoch von Falkenstein bei der Jagd und wurde von der Gottesmutter Maria gerettet. An diesem Ort entschied er sich, ein Kloster zu errichten.
Ein Ort mit Vergangenheit: Seit rund 800 Jahren prägt das Stift Schlägl das Leben im oberen Mühlviertel und hat so manchen historischen Sturm überstanden..© ÖOK/rm
Escape-Room im Stiftskeller
Der „Outdoor-Escape“ kann von bis zu vier Gruppen mit maximal sechs Personen gleichzeitig im Außenbereich des Stifts gespielt werden. Während die Rätselrallye auf dem Stiftsgelände wetterabhängig ist, kann bei Schlechtwetter demnächst auch ein zusätzlicher Escape-Room genutzt werden, der gerade im Stiftskeller entsteht. Hier geht es um Alchemie – also die Verwandlung von wertlosen Stoffen in Gold. Der Indoor Escape-Room wird zwei bis acht Personen pro Spiel zur Verfügung stehen und soll ab Ende Dezember buchbar sein.
Noch müssen sich Interessent:innen aber ein klein wenig in Geduld üben: „Unsere Homepage, auf der man weitere Informationen findet und über die die Buchungen vorgenommen werden können, befindet sich derzeit in der Finalisierung und wird bald online verfügbar sein“, verspricht Anita Katzinger.
Quellen: Stift Schlägl, ORF