Jesuiten-Flüchtlingsdienst leistet Nothilfe im Libanon
Nothilfe als Sofortmaßnahme: Mitarbeiter:innen des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes Naher Osten beim Verteilen von Nahrungsmitteln im Libanon. © Jesuiten-Flüchtlingsdienst
Nach den Raketenangriffen der Terrormiliz Hisbollah am vorletzten Septemberwochenende haben die israelischen Streitkräfte in den frühen Morgenstunden des 23. September eine groß angelegte Militäroperation im Libanon begonnen, mit Luftangriffen auf Dutzende Städte im Libanon, darunter Saida, Nabatieh, Tyre, das Bekaa-Tal und die südlichen Vororte von Beirut. Dabei haben Hunderte Menschen ihr Leben verloren, Tausende sind verletzt, Zehntausende sind aus dem Süden des Libanon nach Beirut und in andere sicherere Gebiete geflohen.
Der Bedarf steigt stündlich
„Aufgrund der raschen Eskalation und der Unvorhersehbarkeit des Konflikts haben wir am 23. September unsere regulären Programme im Libanon ausgesetzt“, berichtet P. Daniel Corrou, Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes Naher Osten (JRS), denn: „Der Bedarf an vorübergehenden Unterkünften und Nothilfe steigt stündlich. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Teams und die Menschen, die wir unterstützen.“
Seit Juli 2013 fördert der JRS Libanon syrische und irakische Flüchtlingsfamilien durch Hausbesuche, psychosoziale Betreuung, Bildungsangebote für Kinder und Erwachsene, Programme für Jugendliche und Frauenzentren.
Hilflos, verloren und gefangen
„In den vergangenen Tagen waren mehrere unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezwungen, ihre Häuser zu verlassen. Viele der syrischen Flüchtlinge und Wanderarbeiter, die wir über die Jahre unterstützt haben, fühlen sich in der aktuellen Situation extrem hilflos, verloren und gefangen. Besonders Kinder, die bereits schwere Belastungen durchlebt haben, benötigen dringend Unterstützung", berichtet der Jesuit.
„Fest entschlossen, jene in Not zu begleiten“: JRS-Direktor Daniel Corrou SJ. © Jesuiten-Flüchtlingsdienst
Nothilfe-Maßnahmen als Hoffnungsimpuls
Aufgrund der jüngsten Gewalt und der daraus resultierenden Fluchtwelle konzentriert sich der Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) im Libanon derzeit auf die Nothilfe für die Betroffenen. Die Teams verteilen dringend benötigte Hilfsgüter wie Hygieneartikel und Matratzen sowie Lebensmittel in Notunterkünften in sichereren Regionen. Gleichzeitig bietet das JRS-Migrantenzentrum Schutz für besonders gefährdete Menschen, insbesondere für sudanesische Flüchtlinge, die von anderen Einrichtungen abgewiesen wurden.
„Während wir einer ungewissen Zukunft entgegensehen, bleiben wir fest entschlossen, jene in Not zu begleiten“, bekräftigt JRS-Direktor P. Daniel Corrou SJ, „wir beten für Frieden und für eine Rückkehr zu der wichtigen Arbeit der Versöhnung.“
Spenden sind direkt auf der Website von „jesuitenweltweit“ möglich.
Quelle: jesuitenweltweit Österreich