Franziskaner: P. Ulrich Rauch auf Engelbert Kollands Spuren
Auf den Spuren des heiligen Engelbert: P. Ulrich Rauch übersiedelt am 5. November 2024 nach Jerusalem. (c) OFM Austria
„Es freut mich, dass mein Aufbruch mit der Heiligsprechung meines Mitbruders zusammenfällt“, sagt P. Ulrich Rauch. Auch er war unter den 300 Delegierten aus Österreich, die am 20. Oktober 2024 der Heiligsprechung in Rom beiwohnten. Der heute 55-Jährige musste einige Jahre abwarten, bis sich sein Wunsch, im Heiligen Land zu wirken, erfüllen konnte.
„Schon immer Sehnsuchtsort für mich“
Am 5. November übersiedelt P. Ulrich Rauch vom Franziskanerkloster in Brixen nach Jerusalem. Der gebürtige Bayer erklärt sein Anliegen ins Heilige Land zu ziehen, folgendermaßen: „Es ist eine Berufung in der Berufung. Eine innere Stimme führte mich zum Franziskanerorden, wie sie mich nun nach Jerusalem zieht. Das Heilige Land, in dem Jesus gelebt und gewirkt hat, war schon immer Sehnsuchtsort für mich.“
Zu seinen Aufgaben als Franziskaner im Heiligen Land zählt in erster Linie, Seelsorger für Pilger und Beichtvater zu sein. „Wir Franziskaner sind seit Jahrhunderten im Heiligen Land vertreten, um Menschen aller Konfessionen bei ihren Anliegen zu unterstützen und zu begleiten.“ So wie einst der heilige Engelbert, den die Einheimischen dort „Vater Engel“ nannten.
Heiliger Engelbert als Vorbild
Neben dem starken Glauben und dem Wunsch, im Heiligen Land zu leben, verbindet noch eine Gemeinsamkeit den Heiligen mit dem Franziskaner aus Südtirol: die Sprachbegabung. Neben seiner Muttersprache Deutsch lernte P. Ulrich Rauch auch Italienisch, Französisch und Spanisch, etwas Portugiesisch, Hebräisch und Arabisch, um für Pilger aus aller Welt wirkungsvoll zur Verfügung stehen zu können. Für ihn ist der heilige Engelbert ein Vorbild, Wegbereiter und auch -begleiter: „Ich habe von meinem Mitbruder und Kolland-Biografen Gottfried Egger eine Reliquie geschenkt bekommen, die ich mit ins Heilige Land nehme.“
Angst, in eine Krisenregion zu ziehen, hat er keine. „Ich spüre in erste Linie große Dankbarkeit“, freut sich der Ordensmann, der 2001 zum Priester geweiht wurde, über seinen künftigen Wohn- und Wirkungssitz in Jerusalem und möchte „Frieden in mir tragen und vielleicht etwas mehr Frieden dorthin bringen, wo ich bin.“
Quelle: Erzdiözese Salzburg