Mit der Kraft der Orden: Zukunft der „Sozialwerke Clara Fey“ langfristig abgesichert
Unter Dach und Fach: Durch die Übergabe der Liegenschaften an das Institut Österreichischer Orden ist sichergestellt, dass das Ordenscharisma der Schwestern vom armen Kinde Jesus im Verein der Sozialwerken Clara Fey fortwirkt. © Sozialwerke Clara Fey
Die Kongregation der Schwestern vom armen Kinde Jesus engagiert sich intensiv im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienbetreuung und hat in den letzten 150 Jahren ein engmaschiges Hilfsnetz mit mehreren Schulen und Wohngemeinschaften geknüpft. Neben ihrem sozialen Engagement haben die Ordensfrauen in den vergangenen Jahren auch viel Zeit, Energie und Überlegungen für die Frage aufgewendet, wie sie diese wichtigen Einrichtungen gut in die Zukunft bringen.
Von den beiden Schulstandorten Maria Regina und Maria Frieden und den dazugehörigen Liegenschaften haben sie sich bereits vor fünf Jahren getrennt, weil sie die personellen, organisatorischen und wirtschaftlichen Ressourcen langfristig nicht mehr gewährleisten konnten. Schon damals wählten die Ordensfrauen das Institut Österreichischer Orden als Partner für die „Hofübergabe“ aus. Um ihre Ordenswerke in ihrem Sinne weitergeführt zu wissen, wurden beide Schulen in die Trägerschaft der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) übergeben. Die VOSÖ ist inzwischen Trägerin von 20 Bildungsstandorten mit 70 Bildungseinrichtungen von 14 Orden in acht Bundesländern.
Lösungskompetenz aus Ordenshand
In einem weiteren Schritt wollten die seit 1857 in Wien tätigen Ordensfrauen nun sicherstellen, dass auch die Zukunft ihrer „Sozialwerke Clara Fey“ langfristig abgesichert ist. Der gemeinnützige Verein hat die Aufgabe, die Clara-Fey-Schule, den heilpädagogischen Hort, die Wohngemeinschaften im Kinder- und Jugendbereich, die Wohngemeinschaften im Erwachsenenbereich und die Mobile Betreuung pädagogisch und wirtschaftlich zu betreiben.
Die Sozialwerke Clara Fey betreuen derzeit:
- 125 Kinder und Jugendliche in der Clara-Fey-Schule
- 50 Kinder und Jugendliche im heilpädagogischen Hort
- 84 Kinder und Jugendliche in 10 Wohngemeinschaften
- 33 Erwachsene in 5 Wohngemeinschaften
- 27 Erwachsene in der Mobilen Wohnbetreuung
- 6 Familien im Familien-Entlastungsdienst
Nach den guten Erfahrungen bei der Übergabe der beiden Ordensschulen Maria Regina und Maria Frieden kamen die Schwestern vom armen Kinde Jesus auch diesmal wieder auf das Institut Österreichischer Orden zu. Und erneut gelang es, das Kooperationsmodell der Ordensgemeinschaften für den Weiterbestand ihrer Einrichtung zu nutzen. „Es ist uns wichtig, dass die Werke unseres Ordens in unserem Sinn fortgeführt werden – was auch immer die Zukunft bringt“, unterstreicht Sr. Beata Maria Inderin, Regionaloberin der Kongregation, die Beweggründe für die Entscheidung, die Liegenschaften und den Verein in die Hände der ordensübergreifenden Einrichtung zu geben.
Kinder und Jugendliche im Fokus: Der Geist der Ordens- und Schulgründerin Clara Fey kann durch die Übergabe der Liegenschaften an das Institut Österreichischer Orden auch weiterhin in der Gesellschaft wirken. © Bistum Aachen/Canva
Von der Vergangenheit in die Zukunft
Im Juni 2024 wurden nunmehr die konkreten Schritte in die Zukunft gesetzt: Die Ordensfrauen übergaben die Liegenschaften in Wien Döbling an das Institut Österreichischer Orden.
„Durch die Übergabe an das Institut Österreichischer Orden kann das Wirken der Sozialwerke Clara Fey langfristig abgesichert und die Basis für zukünftige Innovationen geschaffen werden“, freut sich Geschäftsführer Anton Süss. Und auch Sr. Beata Maria Inderin ist rundum zufrieden mit der getroffenen Entscheidung: „Es ist sehr befreiend zu wissen, dass das, was wir über 150 Jahre aufgebaut haben, nun in guten Händen ist.“
Orden für Orden
Das Institut Österreichischer Orden ist eine Einrichtung von Orden für Orden. Es ist ein Kooperationsmodell der Ordensgemeinschaften, das ein ordensübergreifendes Zusammenwirken zum Erhalt von Ordenswerken und Ordenswerten in Österreich ermöglicht. Ziel ist die nachhaltige Verwaltung von Liegenschaften, Unternehmensanteilen, Kulturgütern und sonstigen Vermögen, um Werken der Ordensgemeinschaften eine Zukunft zu geben und neue Initiativen im Sinne der Ordensanliegen zu ermöglichen.
Mit der Übergabe von Vermögenswerten durch Männer- und Frauenorden an das Institut Österreichischer Orden bleibt Ordensvermögen auch Ordensvermögen. Das Institut ist nicht auf Gewinn ausgerichtet, sondern verfolgt gemeinnützige Zwecke.