Stift Zwettl will Verbindung von Schul- und Klostermedizin beleben
Das Stift Zwettl will die Verbindung von Schul- und Klostermedizin beleben. (c) Kathpress/Gutenbrunner
„Es gilt, das Wissen mit dem Glauben zu verbinden und neue Wege zu gehen“, forderte Friedrich Schipper, Leiter des Bildungshauses im Stift Zwettl. Es sei das Bestreben der Zisterzienser, die Klostermedizin in Verbindung mit der Schulmedizin und dem christlichen Glauben neu zu beleben. Dazu wolle das Bildungshaus mit verschiedenen Angeboten zukünftig einen besonderen Zugang schaffen.
Fachgespräch fragte nach Zusammenhang von Religion und Medizin
Vor der Lukas-Messe der NÖ-Ärzteschaft, die Abt Johannes Szypulski in der Stiftskirche zelebrierte, gab es ein medizinisch-theologisches Fachgespräch im Festsaal des Stifts. Dabei wurde die Frage nach dem Zusammenhang von Religion und Medizin gestellt. „Der Glaube lässt uns dieser persönlichen Sache auf den Grund gehen. Eine Heilung fokussiert sich nicht auf die Krankheit, sondern bezieht sich auf den gesamten Menschen“, meinte Kräuterpfarrer H. Benedikt Felsinger aus dem Stift Geras. Ergänzend fügte er hinzu, dass es nicht gegen jede Erkrankung entsprechende Kräuter gäbe. Kräuter könnten nur manches erträglicher machen. Ähnlich äußerte sich Heinz Haberfeld von der Apothekerkammer, der besonders auf die pharmazeutischen Qualitätskontrollen von Heilpflanzen hinwies.
„Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir noch nicht kennen und die zu überraschenden Heilungserfolgen führen. Der Glaube und die damit verbundene Religiosität können helfen. Ich würde das aber nicht als Placebo-Effekt begründen“, sagte Andreas Stippler vom Ärzteverband, der die Wichtigkeit der Religionsverbundenheit für den Heilungsprozess aufzeigte.
Wichtigkeit des persönlichen Umfelds
Das persönliche Umfeld ist für Rotraud Perner sowohl als Auslöser für Krankheiten als auch für einen optimalen Genesungsverlauf von großer Bedeutung. Das Tempo, mit dem die Menschen heute arbeiten müssten, sei inhuman, sagte die Psychoanalytikerin.
Weiters stand beim Lukasfest auch ein Referat des koptisch-orthodoxen Priesters P. Lukas Daniel über „Gemeinsam stärker. Priester und Ärzte im Dienst am Menschen“ auf dem Programm.
Quelle: kathpress