Bildungstag: Weltweit besuchen 62 Mio. Kinder eine katholische Schule
Weltweit mehr als 100 Millionen Schüler:innen besuchen christliche konfessionelle Bildungseinrichtungen, betonte Marie-Theres Igrec am Bildungstag. (c) ÖOK/emw
Enormer Zuwachs der Schülerzahlen
Die katholische Kirche ist global bei weitem der größte Bildungsanbieter im privaten Bereich und auch im Vergleich zu nationalstaatlichen öffentlichen Bildungsträgern nach China und Indien schon auf Platz 3. Dabei hat sich die Zahl der Schüler:innen an Katholischen Schulen weltweit zwischen 1980 und 2020 von 34,6 auf 61,4 Mio. fast verdoppelt, was vorwiegend dem starken Bevölkerungszuwachs in Afrika geschuldet ist.
Prozentuell machten Schülerinnen und Schüler katholischer Schulen im Verhältnis zur globalen Gesamtschülerzahl 4,8 Prozent im Primarstufenbereich und 3,2 Prozent im Sekundarstufenbereich aus.
Im Fokus: Der Bildungstag im Rahmen der Ordenstagungen nahm heuer das kirchliche Schulwesen in verschiedenen Weltgegenden in den Blick. (c) ico
Zwei Drittel der Schüler:innen an katholischen Schulen sind auf 15 Länder verteilt. Spitzenreiter ist Indien mit fast 9 Millionen Schülerinnen und Schülern. Der Katholikenanteil liegt dabei bei nur zwei Prozent der Gesamtbevölkerung. Unter den Top 5 folgen vier afrikanische Länder: die Demokratische Republik Kongo, Uganda, Kenia und Malawi. Die europäischen Länder unter den Top 15 sind Frankreich, Spanien, Belgien und Irland. In Europa würden insgesamt ca. 8,8 Mio. Kinder und Jugendliche eine katholische Schule besuchen, informierte Igrec, in Österreich seien es rund 75.000.
Die historische und politisch-strukturelle Einbettung der Schulen könnte über den Globus verteilt unterschiedlicher nicht sein, führte die Bildungsexpertin weiter aus. Große Unterschiede zeige aber auch schon ein exemplarischer Blick nach Europa. In manchen Staaten würden fast ausschließlich die katholischen Schulen vom Staat mit der Bildungsaufgabe betraut und zu 100 Prozent subventioniert, in anderen seien sie ganz von der Finanzierung durch den Schulträger und von Schulgeld abhängig, einen Mittelweg gehe beispielsweise Österreich.
Katholische Schulen in Marokko
Als „exotisches“ Beispiel für katholische Schulen berichtete die Bildungsexpertin über Marokko – ein Land mit knapp 30.000 Christen unter 37 Millionen Muslimen. Immerhin gibt es aber 12 katholische Schulen, die von etwa 10.000 Schülerinnen und Schülern besucht werden. Darunter – in absoluten Zahlen – nicht mehr als 12 christliche Kinder. Auch unter den 600 Lehrenden und 200 weiteren Mitarbeitenden gibt es nur 15 Christen.
In Kooperation mit kathpress