Schwestern von der Schmerzhaften Mutter feiern 180. Geburtstag ihrer Gründerin
Haus voll Glorie: Nach dem Festgottesdienst versammelten sich Priester, Ministrant:innen und Ordensfrauen aus der ganzen Welt zum Gruppenfoto vor dem Altar. © SSM
Zu diesem besonderen Ereignis waren nicht nur die Generaloberin Sr. Samuela sowie Sr. Teresina aus Rom angereist, sondern auch Schwestern aus allen Ländern, in denen der Orden tätig ist – aus Deutschland, Österreich, Italien, den USA, der Karibik, Brasilien und Tansania. Aus Österreich nahmen gleich fünf Ordensfrauen an den Feierlichkeiten teil.
Eine Frau sucht ihre Bestimmung
Domvikar und Ordensreferent Paul Weismantel, der die Messe leitete, beschrieb Mutter Franziska als eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er betonte, dass Gott sie auserwählt habe und dass ihr Weg von der Suche nach ihrer wahren Berufung geprägt war. Nachdem sie ihr Elternhaus verlassen hatte, trat sie zunächst bei den Sternfrauen in Augsburg ein, merkte jedoch, dass dies nicht der Ort war, den Gott für sie bestimmt hatte. Auch der kontemplative Lebensstil im Karmel Himmelspforten entsprach nicht ihrer Berufung. Schließlich gründete sie in Rom eine neue Gemeinschaft, die sich der Unterstützung der Ärmsten der Armen und der Verehrung der Schmerzhaften Mutter widmete.
Ihr Charisma war es, Bedürftigen nahe zu sein und sie die Menschenfreundlichkeit Gottes spüren zu lassen, um dadurch Hoffnung zu schenken. „Wir sollten Gott von Herzen für diese große Lichtgestalt der Kirche danken“, unterstrich der Geistliche.
Gabenbereitung mit Symbolcharakter
Ein besonders symbolträchtiger Moment war die Gabenbereitung, bei der verschiedene Symbole zum Altar gebracht wurden, die mit Franziska Streitels Leben in Verbindung standen. Ein Apfelbaum repräsentierte ihre Wurzeln in Mellrichstadt und stand für die Früchte, die der Orden heute weltweit trägt. Daneben wurden auch Bücher als Symbol für Bildung und Lehren, Brot als Zeichen der Fürsorge für die Armen und Verbandsmaterial, das die Krankenpflege repräsentierte, zum Altar gebracht.
Heilen und lehren: Zur Gabenbereitung wurden verschiedene Symbole zum Altar gebracht, die mit dem Charisma der Ordensgründerin Franziska Streitel in Verbindung standen. © SSM
Die beiden Schwerpunkte – Heilen und Lehren – ziehen sich wie ein roter Faden durch das Werk von Mutter Franziska und die Mission der Kongregation. Die Symbole verdeutlichten eindrucksvoll, wie die Ideale und das Vermächtnis der Ordensgründerin bis heute in den vielfältigen Projekten der Schwestern weiterleben.
Die ganze Welt in Mittelstadt vereint
Am Ende des Gottesdienstes richtete der Mellrichstädter Bürgermeister Michael Kraus ein Grußwort an die versammelte Gemeinde. Dabei betonte er die Internationalität, die durch die aus aller Welt zusammengekommenen Schwestern in die Geburtsstadt der Ordensgründerin gebracht wurde. Gleichzeitig bedankte er sich bei ihnen für ihre jahrzehntelange Tätigkeit in Mellrichstadt.
Nach dem von allen Schwestern gemeinsam gesungenen „Stabat Mater dolorosa“ klang der Festtag noch gemütlich im Pfarrsaal aus. Dort überreichten die Ordensfrauen den Verwandten von Mutter Franziska, dem Bürgermeister von Mellrichstadt, Pfarrer Thomas Menzel und Domvikar Paul Weismantel je eine Ikone, dessen Original in Rom im Mutterhaus hängt.
Freude und Dank: Bürgermeister, Pfarrer, Domvikar und Verwandte erhielten von Generaloberin Sr. Samuela und Archivarin Sr. Teresina je eine Ikone übereicht. © SSM
Quelle: Kongregation der Schwestern von der Schmerzhaften Mutter