Philip Joseph Maria OSM zum „Diener der Hoffnung“ geweiht
Große Freude: Die anwesenden Priester und Ministrant:innen gratulieren dem neuen Diakon nach dem Gottesdienst mit einem kräftigen Applaus. © Diözese Innsbruck/Sigl
Diakone würden „für das Mund- und Handwerk der Hoffnung“ geweiht, sagte der Bischof in der Innsbrucker Kirche des Servitenordens, dem der aus Indien stammende Bruder angehört. Zu diesem Handwerk gehöre es, andere zu trösten, ihnen aufzuhelfen, bei Bedarf auch Nähe und Beistand zu vermitteln, „Hoffnungszeichen zu geben“ oder „einfach ungeniert anzupacken und sich die Hände schmutzig zu machen“, umschrieb Glettler in seiner Predigt die mit dem Weiheamt verbundene Aufgabe.
Maria als großes Vorbild
Der Bischof betonte darüber hinaus die besondere Verbindung des Weihekandidaten zu Maria, geprägt durch seinen früh verstorbenen Vater. Die Berufung Mariens als Hoffnungsträgerin setze eine Geschichte fort, die Menschen durch ihr Handeln mitschreiben. Mit glaubwürdiger Lebensführung und herzhafter Vermittlung des Christlichen sollten Diakone „mit den Menschen jene größere Hoffnung teilen, die wir selbst nicht machen können“.
In einer säkularen Welt sei das schlichte Dasein eines Gläubigen oft Zeugnis genug, um Hoffnung auszustrahlen. Hoffnung verlange zudem ein weites Herz, Stille und Gebet, wie Maria es vorlebte, die ohne Vorbehalt für das Wirken Gottes offen war.
Moment der Weihe: Bischof Hermann Glettler legt Br. Philip Joseph Maria die Hände auf und weiht ihn zum Diakon. © Diözese Innsbruck/Sigl
Im Gebet die Spannkraft des Herzens aufbauen
Ein „Dienst an der Welt“ sei besonders auch das „Gebet für alle“, fuhr der Bischof fort. Um selbst zum „Menschen der Hoffnung“ zu werden und niemals jemanden als „hoffnungslosen Fall“ zurückzulassen, seien Stille und ehrliches Gebet vonnöten, da damit eine „Spannkraft des Herzens“ aufgebaut werde.
Abschließend ermutigte der Bischof Br. Philip, ein „Diener der Hoffnung“ in der Nachfolge Mariens zu sein und durch seine Fröhlichkeit das Leben anderer zu bereichern.
Musikalisch umrahmt wurde der festliche Gottesdienst vom Kinder- und Jugendchor aus Axams und Kantor Fr. Fero M. Bachorík aus dem Servitenkloster.
Verbundenheit im Glauben: Bruder Philip Josef Maria richtet Dankesworte an die versammelte Gemeinde. © Diözese Innsbruck/Sigl
Von Indien über Rom nach Innsbruck
Br. Philip Joseph Maria stammt aus Kalugumalai im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu und ist derzeit Doktoratsstudent in Innsbruck. 17-jährig trat er in den Servitenorden ein, studierte zunächst Mathematik und begann dann 2013 sein Noviziat. Nach der Profess 2014 studierte er Philosophie, wurde zum Theologiestudium nach Rom geschickt, wo er nach dem Bachelorstudium auch das Doktorat begann und von seinem Orden zum Weiterstudium nach Tirol geschickt wurde.
Der „Ordo Servorum Mariae“ (OSM), dem der 33-jährige Diakon angehört, wurde 1233 von sieben Kaufleuten aus Florenz gegründet. Die als Serviten bekannten Ordensbrüder gehen wie die Franziskaner auf die mittelalterliche Bettelbewegung zurück. Zur heute bestehenden Servitenprovinz mit Sitz in Innsbruck gehören mehrere Klöster in Tirol, Kärnten und Niederösterreich.
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Quelle: Diözese Innsbruck