Ordensfrauen appellieren: „Bitte kein Gold in den Finanzanlagen!“
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Um die VideoDatei abspielen zu können, aktualisieren Sie bitte Ihren Browser oder installieren Sie eine aktuelle Verison des Flash plugins.Sr. Brigitte Thalhammer, Generalökonomin der Salvatorianerinnen, erklärt im Video, warum sich ihre Ordensgemeinschaft gegen eine Finanzanlage in Gold entschieden hat. © ÖOK/rm Fotodownload
Die Salvatorianerinnen haben bereits 2015 einen Anlagebeirat eingesetzt und eigene Richtlinien für ethische Geldanlagen erstellt. Diskussionen im Beirat folgten: Sollte man Gold als stabilisierenden Faktor in das Portfolio aufnehmen? Es gebe ja auch Produkte mit Nachhaltigkeitssiegeln und FairTrade-Zertifikaten. „Aber wir haben uns dagegen entschieden“, zeigt sich Sr. Brigitte Thalhammer, damalige Provinzoberin und jetzige Generalökonomin in Rom, überzeugt und erklärt: „Jeder Kauf von Gold treibt die Produktion mit all ihren zerstörerischen Begleiterscheinungen an.“
„Das Narrativ muss geändert werden: Ja, Gold ist faszinierend, aber es ist auch schädigend“, sagt Sr. Anneliese Herzig. Sie leitet den Bereich Mission und Soziales der Österreichischen Ordenskonferenz (ÖOK) und setzt sich im Rahmen ihrer Arbeit bei der Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar Österreichs seit vielen Jahren für die Bewusstseinsbildung über Gold und seine Schattenseiten ein.
„Als Österreichische Ordenskonferenz möchten wir hier ebenfalls Vorbild sein. Wir haben in unseren Anlagen kein Gold.“, betont Peter Bohynik, Geschäftsführer der Österreichischen Ordenskonferenz, und verweist auf die Richtlinie für Ethische Geldanlagen der katholischen Kirche, die im April 2024 aktualisiert wurde. Eine wesentliche Änderung in der Neuauflage ist, dass seitdem keine Neuinvestitionen in Gold und Edelmetalle zulässig sind.
Sr. Anneliese Herzig setzt sich im Rahmen ihrer Arbeit bei der Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar Österreichs seit vielen Jahren für die Bewusstseinsbildung über Gold und seine Schattenseiten ein. © ÖOK/emw Fotodownload
20 Tonnen Gestein für einen Ring
Für einen einzigen Ring müssen heutzutage rund 20 Tonnen Gestein abgebaut werden, erzählt Sr. Brigitte Thalhammer. Zugleich sei der Abbau von Gold fast immer mit Menschenrechtsverletzungen wie miserable Arbeitsbedingungen oder der Vertreibung der indigenen Bevölkerung verbunden. Außerdem gehe Bergbau auch immer mit schweren Schäden für die Umwelt einher – zum Beispiel der Vertreibung von Wildtieren oder der Verschmutzung des Bodens durch hochgiftige Chemikalien. „Daher haben wir Salvatorianerinnen uns dagegen entschieden – es passt nicht zu dem, was wir leben wollen“, ist die Ökonomin überzeugt.
Für Sr. Anneliese Herzig ist das Thema Goldanlage schon seit langem ein wichtiges Thema und auch in ihrer Doppelrolle als Mitarbeiterin in der DKA und in der ÖOK sind ihr Bewusstseinsbildung und Aufklärung über Gold und seine Schattenseiten ein großes Anliegen. „Die katholische Kirche hat von der Kolonialisierung profitiert, deshalb ist es heute umso wichtiger Verantwortung zu übernehmen“, appelliert die engagierte Missionsschwester vom Heiligsten Erlöser.
FINANKO – Richtlinien für Ethische Geldanlagen
Im April 2024 hat die Katholische Kirche ihre Richtlinien für Ethische Geldanlagen (www.finanko.at) aktualisiert und verschärft. Neue Veranlagungen in Gold und andere Edelmetalle sind seitdem verbindlich ausgeschlossen. Peter Bohynik, Geschäftsführer der Österreichischen Ordenskonferenz, vertritt die Ordensgemeinschaften in der FINANKO-Kommission und betont „die Wichtigkeit, als Kirche geschlossen aufzutreten – Diözesen, Ordensgemeinschaften und kirchliche Einrichtungen.“
Presseaussendung der Österreichischen Ordenskonferenz
Wien, 3. Jänner 2025