Salesianer Don Boscos wirken seit 100 Jahren in Amstetten
Zurück zum Ursprung: Pfarrer Pater Hermann Sandberger mit Jugendlichen und dem Bild von Don Bosco vor jenem Haus in der Preinsbacherstraße, das der Orden am 16. Dezember 1924 bezogen hat. © Wolfgang Zarl
Die Ordensmänner kamen 1924 auf Bitten des damaligen St. Pöltner Bischofs Johannes Baptist Rößler nach Amstetten, weil der Kirchenbau ins Stocken geraten und das Pfarrgebiet schnell gewachsen war. Seit damals setzt die Ordensgemeinschaft alles daran, für das Gelingen des Lebens von jungen Menschen beizutragen. Ein Eckpfeiler dafür ist seit Jahrzehnten das Don Bosco-Heim, in dem zahllose Jugendliche in schwierigen Zeiten eine Mahlzeit oder Nachhilfe bekamen. Oder – wie es Ordensgründer Don Bosco immer ein Anliegen war – indem sie sich bei den Sportstätten „austoben“ konnten.
Der Orden ist darüber hinaus aktiv in der Pfarrpastoral tätig, viele Menschen aus der Umgebung schätzen das breite Gottesdienst- und Beichtangebot. Die Verbundenheit der Salesianer Don Boscos mit Amstetten kommt auch dadurch zum Ausdruck, dass die Ordensgemeinschaft hier das Zentrum für betagte Mitbrüder errichtet hat.
Das Wirken der Salesianer Don Boscos
In Österreich sind 47 Salesianer Don Boscos und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter insbesondere in den Bereichen Bildung, Jugend und Seelsorge tätig. Sie betreuen Pfarren und Jugendzentren, Studenten- und Schülerwohnheime und laden in der Salesianischen Jugendbewegung zu Freizeitaktivitäten und religiösen Angeboten ein. Im „Don Bosco Sozialwerk“ bekommen junge Geflüchtete ein Zuhause und Bildung. Für junge Erwachsene gibt es über „Volontariat bewegt“ die Möglichkeit zu Freiwilligeneinsätzen in Ländern des Südens, über „Don Bosco Volunteers“ innerhalb Europas. Die „Don Bosco Mission Austria“ unterstützt Don Bosco Einrichtungen weltweit, aktuell besonders in der Ukraine und Syrien. Weltweit gibt es 14.000 Salesianer, die in 134 Nationen mit und für die Jugend arbeiten.
Gute Hirten: Das Professkreuz der Salesianer Don Boscos erinnert daran, durch Wort und Tat die Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes zu bezeugen. © Salesianer Don Boscos
Der heilige Don Bosco
Pater Hermann Sandberger erinnert an einen Spruch von Don Bosco, den in Amstetten zahllose Menschen kennen: „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“ - Für den Priester, Erzieher und „Sozialarbeiter“ Johannes Bosco (1815 – 1888) war dieser Satz weit mehr als ein netter Spruch: In ihm spiegelt sich die Grundhaltung seines Lebens und seiner erzieherischen und pastoralen Tätigkeit wider. Als Priester in Turin lernte er die Schattenseiten der Industrialisierung kennen, erlebte, wie viele junge Menschen auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben in die Stadt zogen, dort aber auf der Straße oder im Gefängnis landeten. Ihnen zu helfen wurde sein Lebenswerk.
Unermüdlich trat der Priester und Pädagoge Jugendarbeitslosigkeit, Analphabetismus, Kinderarbeit und Ausbeutung junger Menschen entgegen. Mit Vernunft, Liebe und Religion bereitete er die Jugendlichen darauf vor, mitverantwortliche Bürger und frohe Christen zu werden. 1934 wurde Johannes Bosco heiliggesprochen und wird seitdem als Patron der Jugend verehrt.
Mit seiner pädagogisch-pastoralen Arbeit setzte Don Bosco Maßstäbe. Er war überzeugt davon, dass in jedem jungen Menschen ein guter Kern steckt. Revolutionär zur damaligen Zeit war sein Erziehungsstil, der auf Liebenswürdigkeit, Einsicht, Glaube und Prävention setzte statt auf harte Strafen. Sein Mut und sein Optimismus steckten an: Viele der Jugendlichen, die er betreute, wollten sich mit ihm engagieren. Deshalb rief Johannes Bosco 1859 die „Gesellschaft des Heiligen Franz von Sales“ ins Leben – die Salesianer Don Boscos.
Quelle: Wolfgang Zarl