Kremsmünster: Stiftertag im renovierten Teil der Stiftskirche begangen
Das Stift Kremsmünster beging am 11. Dezember 2024 den Stiftertag im bereits renovierten Teil der Stiftskirche. (c) P. Josef Stelzer
Jedes Jahr gedenkt das Stift Kremsmünster am 11. Dezember des Herzogs Tassilo von Bayern und aller Wohltäter, die es in der 1247-jährigen Geschichte unterstützten. Das Fest wird mit besonderen Traditionen begangen: Das Hochaltarbild der Verklärung Christi ist durch ein schwarzes Tuch verhängt, vor den Stufen des Presbyteriums wird eine mächtige Tumba aufgebaut, die an den Sarg Tassilos erinnern soll – der 11. Dezember ist sein überliefertes Todesdatum. Am Vorabend wird von Chor und Orchester der Stiftskirche die sogenannte Gunthervesper gesungen, eine feierliche Totenvesper, die ihren Namen von P. Gunther Kronecker hat, der sie 1834 für den Stiftertag komponierte.
Am Stiftertag wird das Hochaltarbild durch ein schwarzes Tuch verhängt, vor den Stufen des Presbyteriums wird außerdem eine mächtige Tumba aufgebaut, die an den Sarg Tassilos erinnern soll. (c) P. Josef Stelzer
Traditionsreiche Liturgie
Im Pontifikalrequiem am Vormittag des 11. Dezember wird bewusst der Tassilokelch verwendet, die Ministranten tragen die sogenannten Tassiloleuchter, die die Geschichte des Stifts schon über 1.000 Jahre lang begleiten. Das Evangelium wird in lateinischer Sprache aus dem „Codex Millenarius“ vorgetragen, einem Evangeliar aus der Zeit um 800, das wahrscheinlich in der Schreibschule des Klosters Mondsee gefertigt wurde.
Im Pontifikalrequiem verwendete Abt Ambros Ebhart den Tassilokelch. (c) Dieter Rodemund
In seiner Predigt sprach Abt Ambros Ebhart von der Kirche, die sich immer wieder erneuern muss. Diese Botschaft sei zeitlos gültig und treffe die Kirche in ihrer ganzen Vielfalt – angefangen vom Bauwerk Kirche bis hin zu den kirchlichen Strukturen, zur Gemeinschaft der Kirche als lebendige Steine und letztlich zu jedem einzelnen Christen.
Erste Etappe der Sanierung abgeschlossen
Auch die Stiftskirche in Kremsmünster wird derzeit umfassend erneuert und renoviert. Rechtzeitig zum Stiftertag wurde die erste große Bauetappe, die das nördliche Seitenschiff, das Mittelschiff sowie die Orgelempore umfasste, weitgehend abgeschlossen. Bereits im August war das Hochaltarbild fertig restauriert und wieder frei sichtbar. Die gesamte restaurierte Innenausstattung und die Kirchenbänke kamen nach und nach zurück. Im November wurden auch die Seitenaltäre im nördlichen Seitenschiff wieder aufgebaut.
Die Kirchenbänke kamen nach und nach in die Stiftskirche zurück. (c) P. Josef Stelzer
Ausständig ist nun noch die neue Gestaltung des Altarraumes. Es wurde provisorisch eingerichtet, sodass Gottesdienste – wie nun das Pontifikalrequiem – nun wieder beim Hochaltar gefeiert werden können. In den Jahren 2025 und 2026 folgt nun die zweite Bauetappe: Dann werden das südliche Seitenschiff, der Eingangsbereich und die Marienkapelle saniert. Bis zum 1.250-jährigen Bestehen des Stifts im Jahr 2027 sollen die Sanierungsarbeiten großteils abgeschlossen sein.
Quelle: Stift Kremsmünster