Papst: „Gott sei Dank haben die Ordensfrauen die Nase vorn“
„Gott sei Dank haben die Ordensfrauen die Nase vorn“, sagte Papst Franziskus. Hier zu sehen (v.l.): Sr. Rita-Maria Schmid, Äbtissin der Klaraschwestern, Sr. Maria-Stella Krimmel, Äbtissin der Zisterzienserinnenabtei Mariastern-Gwiggen, und Sr. Immaculata Steiner, Priorin Administratorin des Klosters Marienkron. (c) ÖOK/emw
Oft werde beklagt, dass es nicht genügend Ordensschwestern in verantwortlichen Positionen der Kirche gebe, etwa in den Diözesen, in der vatikanischen Kurie und an den Universitäten. Das liege teilweise an einer „klerikalen und chauvinistischen Mentalität“, die man überwinden müsse, sagte der Papst.
„Gott sei Dank“ werde die Ordensbehörde im Vatikan jetzt von einer Präfektin geleitet, sagte er und verwies auf Sr. Simona Brambilla. Ebenso gebe es mit Sr. Raffaella Petrini eine Vize-Gouverneurin für den Vatikanstaat, die im März 2025 zur Regierungschefin aufrücke. Weiter nannte er drei Ordensfrauen, die bei der Auswahl von Bischöfen stimmberechtigt seien. „Gott sei Dank“, wiederholte der Papst, „haben die Schwestern die Nase vorn und können es besser als die Männer“.
Appell an Ordensleitungen
Allerdings hätten einige Bischöfe geklagt, sie wollten mehr Ämter an Ordensfrauen vergeben, erhielten aber von deren Oberinnen nicht die Freigabe. „Nein, bitte, lasst sie gehen“, appellierte er an die Ordensleitungen, „großzügig“ über die Belange ihres Ordens hinaus zu denken.
Weiter lobte Franziskus, dass die von Hotelier Conrad Nicholson Hilton (1887-1979) begründete Stiftung auch die Bildung und Ausbildung von Ordensfrauen fördere. Hierfür werde leider zu wenig investiert, „denn man geht davon aus, dass Nonnen und überhaupt Frauen ‚zweitklassig‘ sind“, meinte der Papst. Dabei hätten die Frauen „seit den Tagen des Garten Eden das Sagen“.
Kirche aus klerikalistischer Mentalität herausführen
„Es ist wichtig, dass Ordensfrauen studieren und sich weiterbilden können“, betonte er. Ihre Aufgabe bestehe „darin, den Geringsten zu dienen und nicht darin, jemandes Dienerin zu sein“, sagte Franziskus. „Damit muss Schluss sein, und Sie als Stiftung tragen dazu bei, die Kirche aus dieser klerikalistischen Mentalität herauszuführen.“
Quelle: kathpress