Sonderbriefmarke für Franziskanerpater Engelbert Kolland
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Mutiger Glaubenszeuge: Der auf der Briefmarke abgebildete Franziskaner Engelbert Kolland starb 1860 als Märtyrer in Damaskus und wurde 2024 heiliggesprochen. © Österreichische Post AG / unsplash (Alena Ganzhela)
Die Briefmarke, die den im Vorjahr von Papst Franziskus heiliggesprochenen Märtyrer mit Heiligenschein, einem Kreuz und einem Dolch in Händen zeigt, geht auf eine Initiative des Österreichischen Philatelistenvereins St. Gabriel zurück. Als Vorlage diente ein Glasgemälde des Tiroler Glasmalers Peter Sporer, gestaltet wurden die neue Briefmarke und der entsprechende Sonderstempel von der Graphikerin und Graveurmeisterin Kirsten Lubach, hieß es vom Philatelistenverein St. Gabriel.
Eine Briefmarke als stummer Zeuge
Sie sei ein „stummer Zeuge“ für das Martyrium des Heiligen, erklärte Weihbischof Hansjörg Hofer und lobte dessen Vorbildfunktion. Der Franziskanerpater Kolland starb 1860 im Alter von 33 Jahren als Märtyrer durch die Hand von muslimischen Drusen in Damaskus. „Vater Engel“, wie ihn syrische Einheimische wegen seines Einsatzes für Arme, Kranke und Sterbende nannten, könne auch heute als Vorbild dienen, so Hofers Aufruf an die Gläubigen: „Jeder und jede kann Engel sein.“ Die Zeugnisse, die den Märtyrer Engelbert als „mutigen Zeugen für Jesus Christus“ in Erinnerung rufen, lobte Hofer und stellte einen Bezug zur Gegenwart her: Der heilige Engelbert „stellt uns die vielleicht peinliche Frage: ‚Erkennt man an deinem Leben, dass du ein Christ, eine Christin bist?‘“
Darüber hinaus merkte der Weihbischof an, dass Engelbert Kolland, selbst ein eifriger Briefschreiber, vermutlich nie damit gerechnet hätte, einmal auf einer Briefmarke verewigt zu werden. Hofer zitierte aus einem der zahlreichen Briefe Kollands, die in der Biografie von Pater Gottfried Egger OFM dokumentiert sind. Darin ermahnte Engelbert Kolland seine Eltern und Großeltern, den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben und als Vorbilder zu wirken.
Auch Franziskanerprovinzial Fritz Wenigwieser OFM ergriff im Rahmen des Festakts das Wort und zeigte sich sehr erfreut über die Initiative, die dazu beiträgt, das Vermächtnis des Heiligen lebendig zu halten. Als Provinzial könne er sich nur Menschen wie Engelbert Kolland in seinem Orden wünschen, meinte Wenigwieser.
Freude und Stolz: Provinzial Fritz Wenigwieser freute sich über die Initiative und lobte seinen verstorbenen Mitbruder als großes Vorbild. © Pfarre Zell am Ziller
Auf den Spuren des Heiligen Engelbert
Das Zillertal, insbesondere die Pfarre Zell am Ziller, fördert seit Jahren die Verehrung Engelbert Kollands. Seit seinem 150. Todestag im Jahr 2010 wurden dort viele neue Projekte umgesetzt: Eine Engelbert-Kolland-Gemeinschaft zur Förderung der Verehrung, ein Engelbert-Lehrpfad und die imposante „Granatkapelle zum seligen Engelbert Kolland“, die auf 2.087 Metern Seehöhe auf dem Penken im Jahr 2013 eingeweiht wurde. Der Bau ist ein beliebtes Ausflugs- und Pilgerziel, das einen Ausblick auf die Heimatgemeinde Kollands bietet. Schon im Vorjahr hat der aus Tirol stammende Briefmarkenkünstler Johannes Margreiter zur Heiligsprechung des Zillertalers eine eigene Briefmarke gestaltet. Sie zeigt Kolland in seinem Habit, der zur Hälfte in Rot – der Farbe der Märtyrer – gehalten ist.
Zillertaler Märtyrer mit unbeugsamem Glauben
Engelbert Kolland, 1827 als Michael Kolland im Zillertal geboren, trat nach dem Gymnasium in Salzburg in den Franziskanerorden ein, wurde 1851 zum Priester geweiht und 1855 als Missionar ins Heilige Land entsandt. 1860 kam es in seinem späteren Wirkungsgebiet Damaskus zu Christenverfolgungen, bei denen etwa 8.000 Christinnen und Christen ermordet wurden. Kolland wurde zusammen mit weiteren Franziskanern und Gläubigen ermordet, da er sich dreimal weigerte, seinem Glauben abzuschwören. Die Seligsprechung der Märtyrer fand bereits am 10. Oktober 1926 in Rom durch Papst Pius XI. statt.
Die Marke „Heiliger Engelbert Kolland“ mit einem Nennwert von 1,50 € ist ab sofort im Online-Shop der Österreichischen Post und in den Post-Niederlassungen erhältlich.
Quellen: kathpress, Pfarre Zell am Ziller