Ordenskonferenz zu Regierungsprogramm: Kompromiss als Chance für das Gemeinwohl
Erzabt Korbinian Birnbacher, Vorsitzender der Österreichischen Ordenskonferenz, und Generalsekretärin Sr. Christine Rod sind dankbar, dass die Dreierkoalition gelungen ist. © ÖOK
Kompromiss als Ausdruck politischer Verantwortung
„Kompromiss ist keine Schwäche, sondern Ausdruck politischer Verantwortung. Die Regierungsparteien haben – trotz unterschiedlicher Positionen – Wege gefunden, um gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen unseres Landes zu erarbeiten. Die Fähigkeit zum Kompromiss ist nicht Beliebigkeit, sondern eine Tugend, die Unterschiede durchaus wahrnimmt, aber das Fundament eines friedlichen, respektvollen und gerechten Zusammenlebens bildet“, sagt Ordenskonferenz-Vorsitzender Erzabt Korbinian Birnbacher.
„Auch in unserer Ordenspraxis zeigt sich, dass Vielfalt eine Bereicherung ist und tragfähige Entscheidungen nur durch echten Dialog und durch gegenseitiges Zuhören getroffen werden können“, betont Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, und ergänzt: „Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen und politischen Herausforderungen ist es wichtig, dass sich eine Regierung nicht von kurzfristigen parteipolitischen Interessen treiben lässt, sondern mit weitem Blick und langem Atem verantwortungsvolle Sachpolitik betreibt, die sich am Gemeinwohl und an der sozialen Verantwortung orientiert.“
In einem politischen und gesellschaftlichen Umfeld, das oft von Polarisierung und Spaltungen geprägt ist, braucht es Brückenbauer, die sich nicht von Gegensätzen lähmen lassen, sondern mutig auch mit unterschiedlichen Standpunkten gemeinsame Lösungen suchen. Die Österreichische Ordenskonferenz ruft daher dazu auf, die nun anstehende Regierungsarbeit in einem Geist der Zusammenarbeit zu gestalten, zivilgesellschaftliche Organisationen zu stärken und mit ihnen zu kooperieren.
Unruhige Zeiten brauchen Weitblick und Verantwortung
Erzabt Korbinian Birnbacher betont die Bedeutung einer stabilen und verantwortungsvollen Regierung: „Erstmals in der Zweiten Republik regiert in Österreich eine Dreierkoalition. Wir stehen vor großen historischen Herausforderungen. Ja, es werden in verschiedener Hinsicht harte Jahre werden. Das Regierungsprogramm zeigt deutliche Zeichen, die Herausforderungen konstruktiv anzugehen. Österreich braucht nun eine starke Regierung, die Klarheit und Orientierung gibt. Unruhige Zeiten brauchen staatspolitische Verantwortung.“
Erzabt Korbinian Birnbacher und Sr. Christine Rod bekräftigen die Unterstützung der Ordensgemeinschaften und Ordenseinrichtungen: „Ordensgemeinschaften sind schon immer an den Brennpunkten der Gesellschaft aktiv und waren Initiatoren im Sozial-, Bildungs- oder Gesundheitsbereich. Ihre Aufbauarbeit war prägend für die Entwicklung unseres Wohlfahrtsstaates. Wir bringen uns auch weiterhin mit unserer Expertise an der Seite der Menschen in Österreich ein. Wir stehen weiterhin als Partner und Partnerinnen zur Verfügung, vor allem im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich. Und wir bringen auch weiterhin unsere Wachheit für Menschenrechte, Solidarität und Bewahrung der Schöpfung ein.“
Die Österreichische Ordenskonferenz
Die Österreichische Ordenskonferenz ist die gemeinsame Vertretung der katholischen Männer- und Frauenorden in Österreich. Sie umfasst 193 Ordensgemeinschaften mit insgesamt rund 4.000 Ordensfrauen und Ordensmännern. Sie wirken in zahlreichen Bereichen wie Bildung, Kultur, Mission, Soziales, Gesundheit, Spiritualität, Seelsorge und Schöpfungsverantwortung. (Stand: 31. Dezember 2023)
Presseaussendung der Österreichischen Ordenskonferenz
Wien, 3. März 2025
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Erzabt Korbinian Birnbacher © ÖOK/msb
Sr. Christine Rod © ÖOK/emw