Stift Engelszell: Große Fortschritte in Verhandlungen erzielt

In den Verhandlungen über die Zukunft des Stifts Engelszell wurden große Fortschritte erzielt. (c) Schorle, Allee zur Stiftskirche Engelszell, CC BY-SA 4.0
Zum 1. April 2025 werden Gastronomie, Klosterladen, Brauerei und Likörproduktion in eine GmbH überführt. Das Stiftsgebäude mit allem, was sonst dazu gehört, soll nach bisheriger Planung im September 2025 von den Trappisten an die Diözese Linz abgegeben werden.
Dem vorausgegangen seien intensive Beratungen in Linz und in der tschechischen Abtei Novy Dvur, wo jeweils Vertreter aus Engelszell, der Ordenskommission der Zisterzienser von der strikten Observanz (Trappisten) und der Diözese Linz zugegen waren, teilte das Stift in einer Aussendung mit. Aufgrund vieler komplexer rechtlicher und wirtschaftlicher Fragen seien umfangreiche, zeitintensive Vorarbeiten von Fachleuten erforderlich gewesen. Mit Blick auf die verbleibenden Trappisten, die hier ihren Lebensabend verbringen möchten, sowie die historische Tradition am Ort sei die Auflösung eines Stifts ein außerordentlicher Vorgang.
Konkrete nächste Schritte
Die nächsten Schritte konkretisieren sich aufgrund der erfolgreichen Verhandlungen nun: Die Arbeiten, um die Produktionsbetriebe in einer neu vom Stift errichteten GmbH fortzuführen, sollen noch im März 2025 abgeschlossen sein. Die Geschäftsführung des Unternehmens übernimmt die Wirtschaftsdirektorin des Stifts, Elfriede Haindl. Alle in der Produktion tätigen Mitarbeiter:innen werden übernommen.
Die Geschäftsführung der neuen GmbH übernimmt die Wirtschaftsdirektorin des Stifts Engelszell, Elfriede Haindl. (c) ÖOK/rs
Bereits seit einiger Zeit wird ein Großteil des Stiftsareals von der Caritas der Diözese Linz verwendet, außerdem stellen die Versorgung der Mönche an dem kulturell und geistlich markanten Ort wichtige Beweggründe für das diözesane Interesse dar. Daher erklärte sich die Diözese bereit, schon jetzt, noch ohne bindende Übernahmeverpflichtung, im Auftrag der Trappisten vorläufig die Administration des Stiftsbereiches mitzuverantworten.
Andenken an die Trappisten soll bewahrt werden
Die Freude über den Fortschritt ist bei Dom Samuel Lauras, Abt des tschechischen Trappisten-Klosters Novy Dvur, groß: „Diese wichtigen Schritte sparen Kräfte und Mittel des Ordens.“ Ihm sei wichtig, dass das Stift Engelszell ein Ort bleibt, der das Andenken an die Trappisten bewahrt und in dem christliches Leben sichtbar wird. Das könne dank der Bereitschaft der Diözese, den Einrichtungen der Caritas und dem Fortbestand der Wirtschaftsbetriebe durch die neue GmbH sichergestellt werden. Damit seien in Engelszell auch weiterhin Hochzeiten, Taufen und Gottesdienste möglich, der Ort stehe außerdem für kulturelle Ereignisse weiterhin zur Verfügung.
Quelle: Stift Engelszell