Trauer um Lazaristen-Provinzial Eugen Schindler

P. Eugen Schindler CM ist am 5 März 2025 im Alter von 69 Jahren nach längerer, schwerer Krankheit verstorben. (c) ÖOK/emw
Schindler wurde am 14. Juli 1956 in Wien-Währing geboren und besuchte dort auch das Gymnasium. Nach der Matura begann er in Wien ein Medizinstudium bis zum ersten Rigorosum; in dieser Zeit war er der Lazaristenpfarre St. Severin in Wien-Währing besonders verbunden.
Im Jahr 1979 entschied er sich zu einer grundlegenden Neuorientierung und trat in Graz in die Gemeinschaft der Lazaristen (Kongregation der Mission) ein. Von 1980 bis 1986 studierte er Theologie an der Universität Graz und verfasste seine theologische Diplomarbeit über die Pfarrgründungen in der Österreichischen Lazaristenprovinz. Zum Vinzenzfest 1986 wurde er in Graz von Bischof Johann Weber zum Priester geweiht und war anschließend vier Jahre lang Rektor des Knabenseminars in Graz.
Im Zuge einer Neustrukturierung der Provinz übernahm P. Eugen Schindler 1990 die Leitung des Missionshauses und die Pfarrverantwortung in der Pfarre Unbefleckte Empfängnis in der Kaiserstraße in Wien. Von 2000 bis 2015 war er zudem für die Pfarre Altlerchenfeld mitverantwortlich.
Von 2003 bis 2012 diente er der Provinz Österreich als Visitator (Provinzial) und war seit 2012 Provinzökonom für Österreich bzw. für die vereinigte Provinz Österreich-Deutschland. Er übernahm in diesen Jahren zugleich erneut das Amt des Visitators. Am 15. November 2017 wurde er vom Generalsuperior der Kongregation, P. Tomáš Mavrič CM, nach der Wahl durch alle Mitbrüder der Provinz zum zweiten Mal als Visitator bestätigt.
Ein Leben als Ordensmann und Seelsorger
„Die Nachricht von Dechant Eugen Schindlers Tod hat mich überrascht und tief getroffen. Dieser Tage wollte er mit einer neuen Therapie beginnen. Dazu ist es nicht mehr gekommen. Heute, am Aschermittwoch, ist er unerwartet verstorben. Die Erzdiözese Wien verliert mit Eugen Schindler einen engagierten Seelsorger und einen eifrigen Pfarrer und Dechant. Mein Mitgefühl und meine Anteilnahme gelten seinen Verwandten, der Kongregation der Lazaristen und allen Menschen, die ihn als Pfarrer und Dechant, als Wegbegleiter und Freund geschätzt haben. ‚Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst!‘ – Der Aschermittwoch erinnert uns, dass wir vergänglich sind und unsere Lebenszeit auf Erden begrenzt ist. Ich danke Dechant Schindler, dass er seine Lebenszeit und Kraft als Ordensmann und Seelsorger in den Dienst des Evangeliums und der Erzdiözese Wien gestellt hat. Möge das Gute, das er gesät und begonnen hat, reiche Frucht bringen! Wir stehen am Aschermittwoch am Beginn der österlichen Bußzeit. Eugen Schindler ist im ewigen Ostern angekommen“, sagt Mag. Josef Grünwidl, der Apostolische Administrator der Erzdiözese Wien anlässlich des Heimgangs des langjährigen Seelsorgers in Wien-Neubau.
Ort und Zeitpunkt der Verabschiedung von Dechant Schindler werden in den nächsten Tagen bekanntgegeben.
„Kongregation der Mission“ (Lazaristen)
Die „Kongregation der Mission“ (Lazaristen) geht auf den Heiligen Vinzenz von Paul (1581-1660) zurück. In Deutschland werden ihre Mitglieder daher als Vinzentiner bezeichnet. Die in Österreich übliche Bezeichnung Lazaristen geht zurück auf das erste Kloster des Ordens Saint-Lazare in Paris. 2015 wurden die Deutsche und die Österreichische Provinz des Ordens zusammengelegt. Provinzsitz ist Wien. Der Orden ist zudem seit 1882 mit der Leitung des St.-Georgs-Kollegs in Istanbul betraut, das zur Provinz Österreich-Deutschland gehört.
Quelle: Erzdiözese Wien & kathpress