Schulerhalter berieten zu Qualitätsindikatoren katholischer Schulen

Rund 40 Vertreter:innen von Erhaltern katholischer Schulen in ganz Österreich widmeten sich am 17. und 18. März 2025 den vielfältigen Aspekten, die eine gute Schule ausmachen. (c) ÖOK
Mit dabei waren die wirtschaftlichen und pädagogischen Geschäftsführer:innen, Vorstands- und Kuratorienmitglieder von Schulvereinen, Orden und diözesanen Trägern. Der Fokus lag dabei nicht nur auf der pädagogischen Qualität im Unterricht, sondern auch auf den sozialen, ethischen und spirituellen Dimensionen, die das Schulleben prägen. Besonders an konfessionellen Schulen spielen Werte wie Anerkennung jenseits aller Leistung, Solidarität, Gemeinschaft und soziale Verantwortung eine zentrale Rolle, um Schüler:innen in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung zu unterstützen.
„Schulqualität umfasst weit mehr als nur akademische Leistung. Sie ist ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, bei dem Dimensionen gelingender Schul-, Lehr- und Lernkultur ebenso entscheidend sind wie die Vermittlung von Fachwissen“, betonten die Leiterinnen der Tagung Marie-Theres Igrec, Leiterin des Bereichs Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, und Karina Schröer vom Amt für Schule und Bildung der Erzdiözese Wien.
Fokus auf persönliche und soziale Entwicklung
„Es ist wichtig, darüber ins Gespräch zu kommen, wie konfessionelle Schulen heute ihrer Verantwortung gerecht werden können, gesellschaftlich wirksam zu sein und den Anforderungen an eine integrative Bildung zu entsprechen. Die katholischen Schulen werden in Österreich nicht nur für ihre hohen Bildungsstandards, sondern gerade auch für den Fokus, den sie auf die persönliche und soziale Entwicklung der Schüler:innen legen, geschätzt“, erklärten sie.
Im Laufe des ersten Konferenztages standen verschiedene Qualitätsindikatoren im Mittelpunkt, die eine umfassende Schulqualität ausmachen. In einer Reihe von Austauschrunden hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, die verschiedenen Dimensionen der Schulqualität zu beleuchten und dabei insbesondere die Steuerungsmaßnahmen zu diskutieren, die von Schulerhalterseite ergriffen werden können, um diese Qualität sicherzustellen.
Leitete gemeinsam mit Karina Schröer vom Amt für Schule und Bildung der Erzdiözese Wien die Konferenz: die Bereichsleiterin für Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, Marie-Theres Igrec. (c) ÖOK/emw
Onboarding-Kurse für neue Lehrkräfte vorgestellt
Ein besonderer Programmpunkt war die Vorstellung des Onboarding-Kurses für Junglehrer durch Verena Urban vom Zentrum für Ignatianische Pädagogik. Der Kurs hat das Ziel, neue Lehrkräfte mit den spezifischen Werten der katholischen Schule vertraut zu machen und ihnen praxisnahe Werkzeuge zu vermitteln, die es ihnen ermöglichen, eine hohe Schulqualität zu gewährleisten und gleichzeitig die Bedürfnisse aller Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen. „Es geht darum, den neuen Lehrkräften das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben, um die Werte der katholischen Schule aktiv in ihren Unterricht und ihren Umgang mit den Schülern zu integrieren“, erläuterte Verena Urban.
Ein weiteres zentrales Thema der Konferenz war die externe Schulevaluation, die in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium entwickelt wurde und auch konfessionelle Schulen betrifft. Alfred Waldherr, Leiter der Schulevaluationsstelle im Bereich Ost (BMBWF, Abteilung III), gab einen Einblick in das Verfahren und die Bedeutung dieser Evaluierungen für die kontinuierliche Verbesserung der Schulqualität.
Soziale Verantwortung bei wirtschaftlichen Herausforderungen
Abschließend wurde die Frage der sozialen Verantwortung von konfessionellen Schulen im Kontext wirtschaftlicher Herausforderungen thematisiert. Wie können diese Schulen ihrer Verantwortung für Inklusion und soziale Gerechtigkeit gerecht werden, insbesondere bei der Integration von Kindern aus einkommensschwachen Familien? Nach der Vorstellung verschiedener Herangehensweisen in der Praxis, tauschten sich die Teilnehmer darüber aus, wie diese Herausforderungen in die tägliche Arbeit an den Schulen integriert werden können.
Die Konferenz verdeutlichte einmal mehr, wie wichtig es ist, Schulqualität als ein Zusammenspiel aus pädagogischen, sozialen und ethischen Aspekten zu begreifen und was für eine besondere Rolle katholische Schulen mit ihrem konfessionellen Profil und ihrem Einsatz für Werte wie Solidarität und soziale Verantwortung in der Bildungslandschaft spielen.
Autorin: Marie-Theres Igrec