Starke Präsenz mitten im Leben der Menschen – Netzwerktreffen der Citypastoral in Wien
Das Netzwerk Citypastoral Österreich traf sich am 10. und 11. April in Wien. (c) Gesprächsinsel
Gemeinsames Lernen und Vernetzen
„Citypastoral ist dort präsent, wo Menschen leben, arbeiten und unterwegs sind“, betont Philipp Klutz, Leiter der Einrichtung „der Brunnen“ in Innsbruck und Sprecher des Österreichischen Netzwerks Citypastoral. „Mit dem Netzwerktreffen schaffen wir einen Rahmen für kollegiale Beratung, fachlichen Austausch und persönliche Begegnung. Es ist wichtig, voneinander zu wissen, sich gegenseitig zu stärken und gemeinsame Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln.“
Das Treffen begann mit einer Leitungssitzung und einem Besuch von Weihbischof Franz Scharl, Bischofsvikar für die Kategoriale Seelsorge der Erzdiözese Wien, der großes Interesse an den Berichten der citypastoralen Stellen in Österreich zeigte und sich für die Arbeit bedankte: „Sie alle sind nahe an den Menschen dran. Wo die Kirche in der Not vor Ort ist, wird sie nicht vergessen.“
Im Raum der Stille am Wiener Hauptbahnhof fand ein Morgenlob statt. (c) Gesprächsinsel
Am Programm standen auch Besichtigungen der Einrichtungen in der Wiener Innenstadt, darunter die Gesprächsinsel und das neueröffnete Mamas Café der St. Elisabeth Stiftung. Der zweite Tag stand, nach einem Morgenlob im Raum der Stille am Hauptbahnhof, ganz im Zeichen fachlicher Vertiefung, Stärkung und persönlicher Erkenntnisse: P. Georg Dinauer, Ordensmann der Oblaten des Hl. Franz von Sales und Psychotherapeut, gab in seinem Impuls zum Thema „Eigenwilligkeit und Selbstbestimmtheit halten mich gesund“ wertvolle Denkanstöße und brachte praktische Übungen für die haupt- und ehrenamtlich wirkenden Mitarbeiter:innen mit. So widmeten sie sich zum Beispiel in Kleingruppen mehreren Fragen nach dem Bemühen um die eigene Würde und Eigensinn oder ließen sich auf ein achtsam geleitetes Bibliodrama ein. Die zentrale Botschaft lautete: Wer seelsorglich für andere da sein will, braucht auch einen bewussten und achtsamen Umgang mit sich selbst.
Orte der Offenheit und Begegnung
Verena Osanna, Leiterin der Gesprächsinsel Wien, unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung der Citypastoral: „Unsere unterschiedlichen Angebote schaffen niederschwellige Zugänge für Menschen, die jemanden zum Reden brauchen, die konkrete Hilfe suchen oder ihren Glaubensfragen nachgehen – mitten in der Stadt, kostenlos und offen für alle. Gemeinsam bilden wir ein österreichweites Netzwerk der ersten Anlaufstellen in Fragen des Glaubens, in Krisensituationen oder zur Orientierung und Stärkung. Wir sind da und hören zu!“
Im Rahmen des Netzwerktreffens stand auch ein Besuch in der Gesprächsinsel mit Leiterin Verena Osanna (3.v.l.) auf dem Programm. (c) Robert Hautz/Kircheneck
Kirche dort, wo das Leben pulsiert
Die Citypastoral versteht sich als offene und einladende Präsenz der Kirche in urbanen Räumen. Sie richtet sich an Passant:innen, Berufstätige, Tourist:innen, Sinnsuchende und alle, die Fragen haben, Kontakt zur Kirche suchen oder einfach zur Ruhe kommen wollen. Mit Gesprächsangeboten, spirituellen Impulsen, kulturellen Formaten und Informationsarbeit zeigt sich die Kirche im urbanen Kontext als nahbar, aktuell und lebensdienlich.
Die Teilnehmer:innen des Netzwerktreffens widmeten sich unter anderem in Kleingruppen mehreren Fragen nach dem Bemühen um die eigene Würde und Eigensinn. (c) Gesprächsinsel
Das Netzwerk Citypastoral Österreich wurde 2014 gegründet und vernetzt mittlerweile Einrichtungen in Eisenstadt, Wien, Linz, Graz, Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt.
Presseaussendung des Netzwerks Citypastoral Österreich
Wien, 14. April 2025