Erzabtei St. Peter: Benediktion von Erzabt Jakob Auer

Am 21. April 2025 ist Jakob Auer durch den Salzburger Erzbischof Franz Lackner zum neuen Erzabt des Stifts St. Peter benediziert worden. (c) Erzdiözese Salzburg (eds)/Hiva Naghshi
Die Abtbenediktion war gut besucht. Der Einladung in die Stiftskirche waren neben Erzbischof Franz Lackner auch Weihbischof Hansjörg Hofer, Mitglieder des Domkapitels, die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz Sr. Christine Rod, Abtpräses Johannes Perkmann, weitere Äbtissinnen, Äbte und Pröpste aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, Vertreterinnen und Vertreter der Ökumene, darunter Superintendent Olivier Dantine sowie Vertretungen der Universität Salzburg, von Land und Stadt Salzburg und des Bundesrates gefolgt. Knapp 500 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten den Festgottesdienst via Live-Stream.
Erzbischof Franz Lackner erinnerte in seiner Festpredigt zuerst an das Herzensanliegen des verstorbenen Papstes, den er „Papst der Überraschungen“ nannte, „sich segnend den Menschen zuzuwenden“. Das liebende Antlitz Gottes habe Franziskus allen Geschöpfen zeigen wollen, besonders jedoch den Armen, Kranken, den in auf vielfache Weise Unterdrückten, wie auch der stöhnenden und ächzenden Natur. „Sein Pontifikat war von einem universalen Mitleid geprägt. Zugleich träumte er von einer Kirche, die niemanden ausschließt, auch die Bösen nicht, wie er einmal sagte.“ Es sei nun etwas von jener Trauer spürbar geworden, von der das Evangelium am Ostermontag spricht.
„Neues, freundliches, junges Gesicht“
Erzbischof Lackner verwies auf die Hoffnung auf Auferstehung, und die Freude über die Auferstehung Jesu Christi. „Wir dürfen uns auch freuen über die Wahl des neuen Erzabtes von St. Peter. Die Kirche von Salzburg bekommt ein neues, freundliches, junges Gesicht. Als Erzbischof freue ich mich, dass dieser Ursprungsort unseres Glaubens in der Erzdiözese einen neuen Hüter bekommt.“ Die benediktinische Spiritualität habe für das Entstehen christlich abendländischer Werte und Identität Grundlegendes geleistet.

„Die Kirche von Salzburg bekommt ein neues, freundliches, junges Gesicht“, freute sich Erzbischof Franz Lackner. (c) Erzdiözese Salzburg (eds)/Hiva Naghshi
Auch als Franziskaner freue er sich, „denn der Benediktinerorden hatte für die franziskanische Spiritualität auch eine grundlegende Bedeutung“. Das Kirchlein Santa Maria degli Angeli wurde Franziskus von den Benediktinern geschenkt. Dieser Ort sei Franziskus so heilig gewesen, dass er den Brüdern sagte, sie sollten sich ja nicht von diesem Ort vertreiben lassen. „Wenn man euch bei der einen Tür hinaustreibt, dann geht bei der anderen wieder hinein.“
Dank an Erzabt Korbinian Birnbacher
In dieser Stunde überwiege auch die Dankbarkeit, so wandte sich Lackner an den Vorgänger des neuen Erzabtes von St. Peter, Erzabt Korbinian Birnbacher: „Lieber Erzabt Korbinian, ich danke dir für die gute Zusammenarbeit im Sinne einer Verantwortung des gemeinsamen Erbes.“ Er zeigte sich dankbar, etwa für die Vertretung bei Terminen, wo es galt, die Erzdiözese prominent zu vertreten. „Selbst in Momenten des Dissenses pflegten wir stets einen guten Umgang. Auch, dass du die Wahl kürzlich in einem Interview als ein geistliches Ereignis bezeugt hast, ja, sie eine Sternstunde genannt hast, dafür sage ich Dir in unser aller Namen, wie auch im Namen der Erzdiözese, ein herzliches Vergelt´s Gott.“
In seinen Dankesworten betonte Erzabt Jakob Auer, es „soll Motto für uns alle sein, Christus zu folgen“. Er zeigte sich erfreut über das heuer zusammenfallende Osterdatum von Ost- und Westkirche. Es sei ein starkes Zeichen, dass diese Feier der Benediktion in ökumenischer Verbundenheit stattgefunden hat. Sein Dank galt neben dem Konvent etwa seinen Eltern, Geschwistern und weiteren Wegbegleiter:innen.

Erzabt Jakob Auer bekam bei der Benediktion unter anderem die Mitra überreicht. (c) Erzdiözese Salzburg (eds)/Hiva Naghshi
Überreichung der Regel des heiligen Benedikt und der Insignien
Im Rahmen der Benediktion bekam der neue Erzabt unter anderem die Regel des heiligen Benedikt überreicht. „Nach dieser Regel leite die Gemeinschaft, die dir von Gott anvertraut ist. Gott, der sich unserer menschlichen Schwachheit allezeit annimmt, sei dir stets Kraft und Stärke.“ Zudem wurden ihm die Insignien Abtsring, Mitra (Kopfbedeckung) und Stab mit folgenden Worten überreicht: „Trag diesen Ring als Zeichen deiner Treue. Denn aus der Kraft, die vom Herrn kommt, sollst du diese klösterliche Gemeinschaft in Eintracht und Liebe bewahren. Ich übergebe dir diesen Stab als Zeichen deines Hirtenamtes. Trage Sorge für die Brüder, die dir anvertraut sind und für die du einst Rechenschaft ablegen musst.“
Zur Person
Erzabt Jakob Auer wurde 1991 in Salzburg geboren und wuchs in der Gemeinde Elsbethen auf. 2013 trat er in die Erzabtei St. Peter ein, legte am 21. März 2018 die ewigen Gelübde ab und wurde am 29. Juni 2022 zum Priester geweiht. In der Klostergemeinschaft bekleidete er seit 2022 das Amt des Kirchenrektors der Stiftskirche und war seit 1. April 2024 Prior der Benediktiner-Erzabtei. Am 15. Februar 2025 wurde er zum neuen Erzabt von St. Peter gewählt und gilt als 89. Nachfolger des heiligen Rupert (89. Abt, 7. Erzabt).
Die Feier wurde live auf dem YouTube-Kanal der Erzabtei St. Peter übertragen. Hier kann sie nachgeschaut werden:
Quelle: Erzdiözese Salzburg