Ausstellungseröffnung der Linzer Kreuzschwestern war voller Erfolg
Nach der Begrüßung durch den Vorstand Mag. Gerhard Posch, ergriff Pater Winfried Schwab, Benediktiner des Klosters Admont, das Wort und führte in die Ausstellung ein. Er war nicht nur der Redner zur Eröffnung, sondern auch Fotomodell beider Bilder aus der Serie „overall“ von Judith Huemer.
Wie kam es zur Serie „overall“?
Durch das Projekt „Made in Admont“ versuchte man, Kunst im Kloster zu generieren. Dadurch stießen die Ordensmänner auch in den Anfängen auf Judith Huemer. Anfangs gab es gewisse Berührungsängste und auch Vorurteile der Mönche, die sich aber aufgrund der thematischen Auseinandersetzung mit den künstlerischen Inhalten bald legten.
Existenzielle Fragen für ganz Österreich
Die existenziellen Fragen, die für Ordensleute in ganz Österreich gelten, waren: Was macht uns zur Persönlichkeit? Was macht mich als Mensch aus? Denkt man sich nun Hände, Füße und den Kopf weg- gibt es dann noch etwas von mir? Bleibt etwas übrig? Daraus entwickelte sich die Arbeit mit der international renommierten Künstlerin Judith Huemer. Vier Mitbrüder ließen sich in Gebetskleidung fotografieren. Das Thema dazu war: Was macht mein Leben im Kloster aus und wie weit tritt die eigene Individualität zurück, um im Kloster leben zu können. Die Mönche schweben fast im Bild- hier wieder das Thema: Wo brauchen wir Bodenhaftung.
Film der Antworten
Bei Thomas Henke "Film der Antworten" war die erste Frage: Was ist der Sinn? Wo steht er? Auf der Suche nach Antworten kamen schließlich Ordensschwestern ins Spiel, die in unheimlicher Offenheit und Unverblümtheit über Glauben reden und trotzdem die Bodenhaftung beibehalten haben. Weltliche haben ja ähnliche Fragen zum Leben.
Neue Kunst ist Probe für die Kirche
Pater Winfried Schwab zitierte zum Abschluss noch Bischof Kapellari, der seinen Priestern folgendes Zitat ins Stammbuch schreibt: „Neue Kunst ist für die Kirche eine Probe darauf, ob sie sich entschieden jener Kraft öffnen, die am Anfang der Kirche die Grenzen der Herzen und davon auch der Sprachen überwunden hat. Das erste Pfingstfest der Kirche war ein Triumpf des heiligen Geistes über die Unfähigkeit zu reden und zu hören. Eine Kirche, die mit der Zumutung neue Sprachen in Bild und Musik zu lernen, rasch weil abweisend, fertig wird, verweigert sich einer der Gaben des Heiligen Geistes. Ihr müsst es nicht mögen, aber setzt euch vorher damit auseinander, damit ihr wisst worüber ihr redet.“
Die Ausstellung läuft noch bis 11. Juli
Quelle Foto: Kreuzschwestern Linz
[rs]