Ursulinen-Schwester gewinnt "The Voice of Italy"
Im Finale setzte sich die stimmgewaltige Sängerin in schwarzer Ordenstracht gegen drei Mitbewerber durch. Zuletzt bot sie mit dem Hit "What a Feeling" eine Show, die selbst Whoopi Goldberg, das filmische Urbild der rockenden Nonne aus "Sister Act", alt aussehen ließ.
Vor ihrem Eintritt in den Ursulinen-Orden sang die Jugendliche in ihrer sizilianischen Heimat in einer Band auf Hochzeiten. Sängerin zu werden war ihr Mädchentraum. Und so führte ihr Weg in einen katholischen Frauenorden denn auch über eine Schauspiel- und Gesangsschule. Scuccia absolvierte eine Musical-Ausbildung an der "Star Rose Academy", die der Ursulinen-Orden in Rom unterhält.
Angeblich soll sie ihre geistliche Berufung verspürt haben, als sie in einem Musical die Ordensgründerin verkörperte. Ihr zweijähriges Noviziat verbrachte die Sizilianerin in Brasilien. Heute lebt "Suor Cristina" in einer Niederlassung der Ursulinen in Mailand und betreut Kinder.
"Kirche ist bei allen"
Ihr Auftritt in der Talentshow sei lediglich eine andere Form, um die christliche Botschaft zu verbreiten, erklärte die Ordensfrau bei ihrem ersten Auftritt. Sie wolle zeigen, dass "die Kirche überall und bei allen ist."
Dafür gab es auch aus dem Vatikan ein dickes Lob für Scuccia. "Recht so! Mögen viele das tun", schrieb der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, via Twitter. Nur ihr Wunsch nach einem Segen von höchster Stelle blieb bislang unerfüllt: Der Papst griff noch nicht zum Telefonhörer. Dabei hatte sich Scuccia ausdrücklich auf Franziskus berufen. Der hatte den Ordensleuten schließlich vor einem halben Jahr zugerufen "Weckt die Welt auf".
Beworben hatte sich die Sizilianerin für den Gesangswettbewerb nicht. Die Talent-Scouts von "The Voice of Italy" wurden auf sie aufmerksam durch ein Video von einem ihrer Auftritte beim "Good News Festival", das von der Italienischen Bischofskonferenz organisiert wird.
[rs]