Ebola in Westafrika: Neues Don Bosco Nothilfeprogramm für verstoßene Kinder
"Viele Kinder haben ihre Eltern verloren. Doch auch vom Virus geheilte junge Menschen können nicht mehr in ihre Familien zurückkehren", erklärt der Direktor von Don Bosco Fambul, Salesianerbruder Lothar Wagner. "Die Familienangehörigen haben Angst, dass die Kinder die Krankheit in die Großfamilien bringen. Zudem gibt es einen tiefsitzenden Hexenkult - wenn jemand schwer erkrankt, heißt es schnell, er ist verflucht. Das macht es fast unmöglich, dass die Kinder zu ihren Verwandten zurückkehren, sie werden rundum abgelehnt. Ein hoch traumatisches Ereignis für ein Kind!" Um zu verhindern, dass die verstoßenen Kinder und Jugendlichen auf der Straße landen, hat Don Bosco Fambul eine Kriseninterventionsstelle mit stationären Maßnahmen sowie eine Familienberatung eröffnet. Die ersten beiden Geschwisterpaare wurden bereits aufgenommen. "Ihnen geht es entsprechend den Umständen gut", versichert Lothar Wagner.
Bruder Lothar Wagner, Salesianer Don Boscos und Direktor von Don Bosco Fambul
© Jörg Löffke
Die Präventionsarbeit von Don Bosco Fambul besteht aus telefonischen Beratungen. Auch der Don Bosco Beratungsbus ist täglich unterwegs und eine Haus-zu-Haus-Kampagne klärt die Bevölkerung über Ursachen und Symptome von Ebola sowie wirksame Schutzmaßnahmen auf - in den nächsten Tagen sollen 100.000 Flugblätter verteilt werden.
Ebola ist kein Hexenfluch! Der Don Bosco Beratungsbus klärt die Bevölkerung von Sierra Leone über die wahren Ursachen der Krankheit und über wirksame Verhütungsmethoden auf
© Matthias Graben
Bruder Lothar und sein Team hoffen auf finanzielle Hilfe aus Österreich: "Wir sind ganz dringend auf Spenden angewiesen, um den jungen Menschen in dieser akuten Krisensituation weiter helfen und unsere Hilfsangebote nach Möglichkeit noch ausweiten zu können", so der Salesianer.
Textquelle: Jugend Eine Welt
[hw]