Zwei Ordensgemeinschaften unter einem (Kloster-)Dach
Das Kloster St. Anna in Ried im Innkreis wurde am 30. Oktober 1852 gegründet. In den Wirren des Revolutionsjahres 1848 waren viele Redemptoristinnen ins Ausland geflüchtet. Einige kehrten später nach Österreich zurück – und fanden im ehemalige Leprosen- und Siechenhaus von Ried, das an die öffentliche St.-Anna-Kirche angeschlossen war, ihre neue Heimat.
Rund 162 Jahre später schien es, als ob St. Anna seine Pforten für immer schließen müsse; der Altersdurchschnitt der dort lebenden Ordensfrauen ließ den Fortbestand sehr unwahrscheinlich erscheinen. Die allgemeine Nachwuchskrise machte leider auch nicht vor den ehrwürdigen Klostermauern von St. Anna halt. Tatsächlich leben heute nur noch sieben Schwestern im Konvent, das in seiner Blütezeit bis zu 30 Ordensfrauen beherbergte. Doch das Kloster sollte auch in Zukunft eine „Stätte des Gebetes“ bleiben, betont Priorin Sr. Anna.
St. Anna soll „Stätte des Gebetes“ bleiben
Deshalb entschloss sich die Ordensgemeinschaft zu einem innovativen und mutigen Schritt: Durch tatkräftige Vermittlung von P. Lorenz Voith, Provinzial der Redemptoristen in Österreich, wurden drei Schwestern der Missionskongregation „Königin der Aposteln“ als Unterstützung nach St. Anna geholt. Zwei Konvente leben ab sofort unter einem (Kloster-)Dach. Gemeinsam wird man auch die Hostienbäckerei und die Schneiderei für liturgische Gewänder weiterführen und so den Fortbestand von St. Anna sichern. „Wir waren immer getragen von der Zuversicht, dass das Kloster St. Anna nicht nur als Gebäude Bestand haben wird“, sagt Priorin Sr. Anna, „sondern von einer lebendigen Ordensgemeinschaft und gläubigem Leben erfüllt bleibt.“
Dieses Ereignis wird offiziell am 6. September 2014 in einer Festmesse mit Diözesanbischof Ludwig Schwarz und mehreren Konzelebranten gefeiert.
Quelle Foto: Kloster St. Anna
[rs]