Abtpräses Christian Haidinger eröffnet Ausstellung von Maximilian Gottschlich
„Balance bedeutet im übertragenen Sinn die Fähigkeit, in der Gegensätzlichkeit, ja Zerrissenheit der Welt und der menschlichen Existenz zu leben und seelisch-geistig möglichst schadlos zu überleben.“, sagt Maximilian Gottschlich zu seinen Bildern. „Wer in diesem existentiellen Sinn seine Balance halten will, der bedarf, so bin ich überzeugt, des weiten Horizonts spirituellen Denkens und Empfindens um nicht abzustürzen. Denn erst der Blick auf den Horizont gibt Sicherheit und Halt. Dazu vermag gerade auch die Malkunst beizutragen. Insofern es in der Malkunst um die Wahrnehmung einer höheren Wahrheit geht, hat sie selbst eine spirituelle Dimension.“
Kunst wolle insgesamt die Sichtweise auf die Welt verändern und zur Wirklichkeit eine sie übersteigende, also transzendentale Dimension hinzufügen. „Für mich bedeutet dies, hinter dem begrenzten Sichtbaren das unbegrenzte Ganze, hinter dem Hier und Jetzt des Augenblicks das Zeitlose zu erahnen und in allem Irdischen den verborgenen göttlichen Funken zu erspüren. „Kunst der Balance“ besteht auch darin, beides miteinander in Einklang zu bringen: Die Sprache des Intellekts und jene des Herzens, die Gaben der Vernunft und jene des Glaubens. In diesem Spannungsfeld sind auch meine Bilder angesiedelt. Dort, wo wir an die Grenzen des Sagbaren, die Grenzen der Worte stoßen, vermögen Farben und Formen neue Dimensionen und auch neue Kommunikationsräume zu eröffnen.“
Maximilian Gottschlich: Künstler und jüdisch imprägnierter Christ
Maximilian Gottschlich, geboren 1948 in Wien, ist emeritierter Universitätsprofessor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien (1983–2013). Nach jahrzehntelanger Unterbrechung wendet er sich 2012 wieder seiner Leidenschaft, der Malerei, zu. Im Mai 2013 wird am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien seine Ausstellung »Entgrenzung« eröffnet.
Maximilian Gottschlich praktiziert seit jeher diese Grenzüberschreitungen: in seiner thematisch breiten publizistischen und wissenschaftlichen Tätigkeit, in seiner religiösen Überzeugung als »jüdisch imprägnierter Christ« und auch in seiner künstlerischen Arbeit. Gottschlich versucht in farbintensiven, expressiv-abstrakten Bild-Kompositionen das Verborgene hinter dem empirisch Offenbaren zur Anschauung zu bringen und für die existenziellen Fragen des Menschseins zu sensibilisieren.
Kunst der Balance
16. Jänner–1. April 2015
Montag – Donnerstag 10.00–18. 00 Uhr
& Freitag 10.00–16.00 Uhr
Vernissage:
15. Jänner 2015, 19.00 Uhr
Eröffnung durch Abtpräses Christian Haidinger, Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Orden Österreichs
Musik: Pallawatsch (Klezmer & jiddische Lieder)
Ausstellungsort: Quo Vadis
Stephansplatz 6, 1010 Wien
Um Anmeldung wird gebeten: office@quovadis.or.at
Rahmenprogramm zur Ausstellung
Entwurzelt – Warum die jüdische Religion für Christen unverzichtbar ist
Otto Friedrich (Die Furche) im Gespräch mit Maximilian Gottschlich
Montag, 19. Jänner 2015, 19.00 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Maximilian Gottschlich
Mittwoch, 11. März 2015, 17.00 Uhr
Auf der Suche nach dem Unergründlichen
Religion und Spiritualität in der Kommunikationsgesellschaft.
Johannes Kaup (ORF/Ö1) im Gespräch mit Maximilian Gottschlich
und Em.O.Univ.-Prof.Dr.Herbert Pietschmann
Mittwoch, 18. März 2015, 19.00 Uhr