24.871 Zeichen für mehr Gerechtigkeit
Es sind Texte, die von kleinen Ungerechtigkeiten in der Schule und zwischen Geschwistern erzählen. Es sind Texte, die die großen Ungerechtigkeiten zwischen Völkern, Generationen, Frauen und Männern beschreiben. Es sind Texte, welche die Sehnsucht nach Frieden, Glück und einer sicheren Zukunft ausdrücken. Sie sind zornig, anklagend, lyrisch, meditativ oder nachdenklich. Vor allem aber sind es Texte, die von jungen Menschen uneigennützig verfasst wurden um anderen zu helfen. Die teils schnörkellos direkte, teils poetisch verträumte Sprache wird der Zerrissenheit zwischen Realität und Traum gerecht. In Schulklassen in ganz Österreich – von Jennersdorf über Klagenfurt bis Mayrhofen – verfassten fast 300 Schüler Texte zum Thema Gerechtigkeit.
Auch Design und Grafiken stammen von SchülerInnen
Um nichts weniger beeindruckend sind die Graphiken für Titelblatt und sieben Wochentage, die Schülerinnen der Höhere Bundeslehranstalt für künstlerische Gestaltung in Linz ein Semester lang erarbeitet haben. Das Design zeugt von einer tiefen Beschäftigung mit verschiedenen Facetten von Gerechtigkeit oder deren Abwesenheit. Schülerinnen haben ein Semester lang die Graphiken für Titelblatt und sieben Wochentage erarbeitet. Mag.a Andrea Edler-Mihlan bringt als betreuende Lehrerin das Engagement der beteiligten SchülerInnen der HBLA für künstlerische Gestaltung auf den Punkt: „Ich bin berührt von der Art und Weise wie die Schülerinnen das Thema „Gerechtigkeit will ich“ im Unterricht visualisiert haben. Es zeigt, dass junge Menschen in sich den Wunsch verspüren eine Sprache (Bildsprache) für das zu finden, was viele von uns so oft sprachlos macht.“
Gott ist für Jugendliche Realität
Bereits zum zweiten Mal entstand der Fastenkalender der Steyler Missionare in enger Zusammenarbeit mit engagierten Religions- und Deutschlehrern. „Jungen Menschen Kompetenz zuzutrauen und sie in unserem Fastenkalender zu Wort kommen zu lassen ist uns sehr wichtig“, so Rebecca Frank, die Koordinatorin für den Fastenkalender. „Aus den Rückmeldungen wissen wir, dass die Texte quer durch die Altersschichten ansprechen. Dass überwältigend viele Lehrer und Schüler Lust hatten, mitzudenken, mitzuschreiben, mitzureden ist großartig. Es ist ein starkes Zeichen dafür, dass Gott für die Jugendlichen eine Realität ist. Das sollte uns allen Mut und Hoffnung machen.“
Programm zur Sensibilisierung für sexuelle Gewalt
Das Engagement der Jung-Autoren wirkt über das Schreiben hinaus. Mit Spendengeldern für den Fastenkalender werden Mädchen in Indien gefördert. An Schulen der Steyler Missionare wird ein Programm zur Sensibilisierung für sexuelle Gewalt an Mädchen finanziert. Geschulte Pädagogen stärken in Workshops das Selbstbewusstsein der Mädchen und machen ihnen Mut zum Nein. Ein Teil des Projekts bezieht auch Lehrer, Eltern und Behörden mit ein. So verbessert sich langfristig die Situation von Frauen und Ungerechtigkeiten können nicht mehr so einfach übersehen und übergangen werden.
[rs]