Stift Melk ist Gastgeber des internationalen Peace Brunch
"Der Brunch ist ein wichtiges Zeichen gegen jegliche Form vom Radikalismus und Fundamentalismus in allen Religionen", bringt es P. Jakob Deibl vom Stift Melk bei einer Pressekonferenz der Organisatoren auf den Punkt. Dies zeige auch die hohe Zahl an Zusagen: mehr als 75 Repräsentanten von acht in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften würden daran teilnehmen, so der Melker Benediktinerpater. Er betonte weiters, dass es nicht das Ziel der Veranstaltung sein könne, konkrete Lösungen für die aktuellen internationalen Konflikte zwischen den Religionen zu präsentieren. Man wolle aber gerade auch in Anbetracht der schrecklichen Ereignisse der letzten Monate aufzeigen, dass der interreligiöse und interkulturelle Dialog in Österreich von großer Wichtigkeit ist. Deswegen sei man über die Gastgeberrolle beim "Peace Brunch" sehr froh, sagte Deibl.
"Gegen Barbaren muss man zusammenstehen"
Die UN-Woche zur Harmonie der Religionsgemeinschaften geht auf einen Vorschlag des jordanischen Königs Abduallah II. im Jahr 2010 zurück. Auch der jordanische Botschafter in Österreich, Hussam AlHusseini, betonte die Wichtigkeit einer solchen Initiative gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse. "Zurzeit wird die Welt von kleinen Gruppen von Menschen terrorisiert, die denken, sie hätten den einzig wahren Glauben. Gegen diese Barbaren muss man zusammenstehen und gemeinsam die gleichen Werte aller Religionen verteidigen." Die "Woche der Harmonie der Religionsgemeinschaften" und besonders eine Veranstaltung wie der "Peace Brunch" gebe Gelegenheit, um Geschlossenheit zu zeigen.
"Religion keine Rechtfertigung für Gewalt"
Auch Wolfgang Waldner, Leiter der kulturpolitischen Sektion des Außenministeriums, betonte die Aktualität des Themas. Das Außenministerium habe 2014 mit der "Task Force Dialog der Kulturen und Religionen" ein Forum mit den gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften eingerichtet mit dem Ziel, Werte und Engagement für Österreich zu fördern. "Angesichts der Verbrechen im Namen der Religion, wie wir sie gerade jetzt in verschiedenen Regionen erleben, sind vor allem auch Religionsgemeinschaften aufgerufen, dem Missbrauch von Religion zur Rechtfertigung von Gewalt und Unterdrückung entgegenzutreten", so Waldner.
Zugesagt haben bisher Vertreter der katholischen Kirche, der Islamischen Glaubensgemeinschaft, der Israelitischen Kultusgemeinde, der Buddhistischen Religionsgesellschaft, der Islamisch Alevitischen Glaubensgemeischaft sowie der Evangelisch-Lutherischen, der Altkatholischen und der Neuapostolischen Kirche. Auch der international bekannte Benediktinermönch und Buchautor David Steindl-Rast wird an dem Brunch teilnehmen und ein Statement abgeben. Ob Vertreter des umstrittenen KAICIID-Dialogzentrums teilnehmen werden, sei derzeit noch unklar, hieß es von Seiten der Veranstalter.
[rs]