Zum JAHR DER ORDEN: Der Ordenskalender vom 19. bis 25. April 2015
Gedenken zum 19. April
Diesen Tag feiert das Prämonstratenserstift Schlägl als Weihetag. Das Stift, das im 13. Jahrhundert an der Stelle eines erloschenen Zisterzienserklosters entstand, gilt bis heute als geistliches, seelsorgliches und auch wirtschaftliches Zentrum des oberen Mühlviertels. Rund 40 Mitbrüder betreuen insgesamt 26 Pfarren und sind auch in Krankenseelsorge und Schulwesen tätig. Bekannt ist das Stift u.a. als Seminarzentrum und Ort der Kirchenmusik, für Gastfreundschaft im Rahmen von "Kloster auf Zeit" oder Urlaub im Kloster, für seine Bibliothek, sowie für seine Wirtschaftsbetriebe mit rund 200 Mitarbeitern, darunter auch Österreichs einzige Stiftsbrauerei, Forstbetriebe, Kleinwasserkraftwerke sowie Beteiligungen am Skigebiet Hochficht (Infos: www.stift-schlaegl.at).
Gedenken zum 17. April
Am 21. April feiern die Pallottiner den Geburtstag ihres Ordensgründers Vinzenz Pallotti (1795-1850). Pallotti war ein Vordenker des Engagements der Laien in der katholischen Kirche. 1835 gründete Pallotti die "Vereinigung des Katholischen Apostolates", einen Zusammenschluss von Laien und Priestern. 1843 gründete er eine Schwesterngemeinschaft und 1846 eine Gemeinschaft für Brüder und Priester. Heute sind die Pallottiner auf allen Kontinenten vertreten und zählt rund 2.500 Mitglieder. Die beiden deutschen Provinzen und die österreichische Region haben sich 2007 zur Herz-Jesu-Provinz mit Sitz in Friedberg zusammengeschlossen. Ihr gehören rund 400 Mitglieder an. Pallottiner wirken heute in der Wiener Pfarre St. Hubertus und Christophorus und in der Salzburger Pfarre Lehen. Sie betreiben weiters in Wien das Pallotti-Haus und in Salzburg das Johannes-Schlößl. Papst Johannes XXIII. sprach den in der Kirche S. Salvatore in Onda beigesetzten Vinzenz Pallotti am 20. Jänner 1963 heilig. (Infos: www.pallottiner.org).
Gedenken zum 23. April
Am 23. April (Hl. Georg) feiern die Stifte Herzogenburg und St. Georgenberg-Fiecht ihr Patrozinium.
Das Chorherrenstift Herzogenburg in Niederösterreich wurde von Bischof Ulrich von Passau 1112 an anderer Stelle - im damaligen Mündungsgebiet der Traisen in die Donau -gegründet. 1244 wurde das Kloster aufgrund dauernder Überschwemmungsgefahr und des ungesunden Sumpfklimas nach Herzogenburg verlegt. An den alten Standort erinnert nur mehr der Name der Ortschaft "St. Georgen" rund zehn Kilometer nördlich von Herzogenburg bei Traismauer. Derzeit gehören 14 Chorherren sowie zwei weitere Geistliche dem Stift an. Die Augustiner-Chorherren von Herzogenburg sind für 14 Pfarren zuständig, die sich im erweiterten Umfeld rund um Herzogenburg befinden. Seit 1979 steht Propst Maximilian Fürnsinn der Stiftsgemeinschaft vor. Das Stift ist neben seinen seelsorglichen Aktivitäten vor allem auch für seine kulturellen Schwerpunkte sowie die traditionellen Kindersommerspiele bekannt, die jedes Jahr Ende August stattfinden. (Infos: www.stift-herzogenburg.at)
Die Anfänge der Tiroler Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht gehen auf die erste Hälfte des zehnten Jahrhunderts zurück, als Rathold von Aibling im Stallental nördlich von Schwaz in Tirol eine klösterliche Niederlassung - St. Georgenberg - gründete. Von Bischof Reginbert von Brixen wurde die klösterliche Gemeinschaft zu einer Benediktinerabtei erhoben, die Bestätigung durch Papst Innozenz II. erfolgte am 30. April 1138. Anfang des 18. Jahrhunderts veranlassten Lawinenabgänge und ein Brand den Konvent dazu, die Abtei nach Fiecht ins Inntal zu verlegen, St. Georgenberg blieb als Ordensniederlassung aber erhalten. Das Kloster Fiecht mit seiner prachtvollen barocken Stiftskirche zählt zu den herausragenden Kulturstätten des unteren Inntals. Seit 1967 gehört die Abtei zur Kongregation der Missionsbenediktiner von St. Ottilien (und damit nicht zur Österreichischen Benediktinerkongregation). Zur Abtei gehören auch drei Pfarren (Fiecht, Stans, Vomp), die von den Mönchen seelsorglich betreut werden und die seit 2010 im Seelsorgeraum Fiecht-Stans-Vomp zusammengefasst sind. Die Gemeinschaft der Benediktinerabtei besteht derzeit aus 14 Mönchen.
Die Franziskanerinnen der Mutter Gottes von der Immerwährenden Hilfe gedenken am 23. April ihrer Gründerin Anna Brunner (1851-1911). Die Österreicherin gründete 1894 in Budapest eine Frauengemeinschaft in franziskanischer Gesinnung, die 1935 als Kongregation päpstlich anerkannt wurde. Brunners Anliegen war es, eine Ordensgemeinschaft zu gründen, die sich um die Armen, Verlassenen und ganz besonders um die unheilbar Kranken sorgen sollte. Brunner starb am 23. April 1911. Die Schwestern der Kongregation arbeiten heute in Polen, Tschechien und Österreich. Sie arbeiten in Heimen für unheilbar kranke Kinder, Altersheimen, Spitäler, als Pfarrhelferinnen (zur Betreuung alter Menschen), als Mesnerinnen und als Religionslehrerinnen. Das Mutterhaus des Ordens befindet sich in Polen (Krzyzanowice), in der einzigen österreichischen Niederlassung arbeiten die Schwestern in der Pfarre "Zur Heiligen Familie" (Wien-Favoriten) mit. (Infos: www.franciszkanki.com.pl).
Gedenken zum 24. April
Der Gedenktag der Bekehrung des heiligen Augustinus von Hippo (354-430) am 24. April wird von gleich mehreren Ordensgemeinschaften gefeiert, die sich alle auf den Kirchenlehrer berufen. Dazu gehören etwa die Augustinermönche, deren Bettelorden im Jahr 1256 durch Zusammenschluss mehrerer italienischer Eremitenorden entstand und denen einst auch Martin Luther angehörte. In Österreich gibt es mit dem Augustinerkloster in der Wiener Hofburg nur eine einzige Niederlassung, nachdem der Orden mit seinen zwischenzeitlich 14 Klöstern durch Josephinismus und Säkularisierung für mehr als 100 Jahre - zwischen 1836 und 1951 - völlig verschwunden war. 2.600 Mönche zählt der Orden heute weltweit, wobei sie in Österreich vor allem in der Stadt- und Gesprächsseelsorge, im Dialog zwischen Kultur und Glaube und in der Aufnahme von Gästen im Rahmen von "Kloster auf Zeit" tätig sind. (Infos: www.augustiner.at).
Ebenfalls auf den heiligen Augustinus und dessen Richtlinien ("Canones") berufen sich die Augustiner Chorherren und die Prämonstratenser, deren Mitglieder "Kanoniker" genannt werden. Beide bereits um 1100 entstandene Gemeinschaften sind keine Mönchsorden, sondern Kleriker, die gemeinsam leben und die Ordensgelübde Armut, Gehorsam und Keuschheit ablegen. Zur österreichischen Augustiner-Chorherrenkongregation gehören die Stifte Klosterneuburg, St. Florian, Herzogenburg, Vorau und Reichersberg sowie in Südtirol Brixen. Verstärkte Kooperation im Orden gibt es seit 1959, als sich die eigenständigen Kanonikerstifte in in einer Konföderation zusammenschlossen, deren Abtprimas seit 2010 mit dem Klosterneuburger Propst Bernhard Backovsky ein Österreicher ist. Die Prämonstratenser-Chorherren verfolgen im Gegensatz dazu eine strengere Observanz und ermöglichen auch eine Mitgliedschaft als Laienbrüder. Ähnlich wie bei den Augustiner-Chorherren überstanden im deutschsprachigen Raum nur die Klöster in Österreich-Ungarn die Säkularisationswellen - heute sind das Geras, Schlägl und Wilten.
Die Kapuziner feiern am 24. April das Fest ihres ersten Märtyrerheiligen Fidelis von Sigmaringen (1578-1622), dessen Reliquien im Feldkircher Kloster des Ordens liegen. Die Kapuziner, entstanden 1528 als franziskanischer Reformorden, verbindet karitatives Engagement und Seelsorge mit einem klösterlichen Eremitenleben. Die Mitglieder des Ordens, dessen Name sich von der Kapuze des Franziskanerhabits ableitet, waren in der Geschichte als Krankenpfleger in Pestepidemien, als Einsiedler, Prediger, Bettelbrüder, Beichtväter und Missionare bekannt, wobei heute auch etliche Pfarren von Kapuzinern betreut werden. Weltweit gibt es rund 11.000 Kapuzinerbrüder, deren Klöster in Österreich und Südtirol seit 2011 in einer gemeinsamen Ordensprovinz zusammengeschlossen sind. Daneben wirken hierzulande auch Kapuziner der Provinz Krakau. (Infos: www.kapuziner.org).
[rs]