LCWR-Untersuchung beendet: Mehr Gemeinsames als Trennendes
Ausgangspunkt der Untersuchung waren die Vorwürfe, die gegen die dort vertretenen Ordensfrauen erhoben worden waren: Sie sollen in Fragen wie Homosexualität, Frauenweihe, Abtreibung und Verhütung Positionen vertreten haben, die vom katholischen Lehramt deutlich abweichen. Die Glaubenskongregation hatte dem LCWR (Leadership Conference of Women Religious) vorgeworfen, mit einigen Lehren bewusst den Vatikan provozieren zu wollen. Daher hatte der Heilige Stuhl 2012, noch unter dem damaligen Papst Benedikt, eine Untersuchung des Verbandes eingeleitet. Diese verlief nicht ganz konfliktfrei; es war sogar kurz von „an Sabotage grenzenden“ Widerständen die Rede. Der LCWR wiederum kritisierte ein intransparentes Vorgehen der Glaubenskongregation.
Substanzieller Dialog
Die Untersuchung endet nun mit ganz anderen Tönen, man habe einen „substanziellen Dialog“ geführt, der beiden Seiten genutzt habe, formulierte versöhnlich Erzbischof James Peter Sartain, der mit dem Vorsitz der Untersuchungskommission betraut worden war. Auch der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, zeigte sich in einer Stellungnahme überzeugt, dass der LCWR seinen Dienst an den Mitglieds-Institutionen fortsetzen werde.
Verständnis für das Ordensleben
LCWR-Präsidentin Sr. Sharon Holland betonte die Herausforderung für die Ordensgemeinschaften, die dieser Prozess bedeutet habe. Man habe sich sehr lange über das Verständnis von Ordensleben und seiner Praxis ausgetauscht. „Wir haben gelernt, dass wir mehr gemeinsam haben, als uns trennt“, so die Vorsitzende.
Der Abschlussbericht wurde von LCWR, Kongregation und Vorsitzenden Bischof Sartain gemeinsam unterzeichnet. Das Ende der Untersuchung erfolgte bei einem Treffen in Rom, anschließend wurden die Vertreterinnen der Ordensoberinnen von Papst Franziskus in Audienz empfangen.
Foto: LCWR
[rs]