Neueintritte in britische Frauenorden seit 2004 versechsfacht
Totgesagte leben länger - für die britischen Frauenorden trifft das Sprichwort auf alle Fälle zu. Einige Leute hätten schon die Todesanzeige für das Ordensleben verfasst, kommentierte Anna Rowlands, Dozentin für katholische Studien an der Durham University, ironisch die jüngsten Zahlen, doch "es zeigt sich, dass diese Stimmen irren und das Ordensleben immer noch Anziehungskraft hat."
Religiösen Ruf zu einem spezifischen Engagement
Rowlands sagte, dass Frauen im Dienst der Kirche oft daran interessiert sind, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die sich soziale Fragen widmet. "Es ist aber auch so, dass diese Frauen einen religiösen Ruf zu einem spezifischen Engagement verspürt haben. Auf einer soziologischen Ebene sind es Frauen, die in der Welt gelebt haben und die sich in ihren späten 20ern, 30ern oder 40ern befinden. Sie verfolgen ihre bewusst getroffene Entscheidung zum Eintritt in einen Orden kompromisslos."
Die Theologin und Soziologin meinte, dass das Gefühl eines "ziemlich oberflächlichen, vorübergehenden Lebens" sehr verbreitet sei: "Viele Menschen stehen dann als Singles da, und sie leben irgendwo zwischen Gemeinschaften. Wenn sie dann zum Ordensleben finden, dann oft in jenen Ordensgemeinschaften, in denen sie mit den Bedürfnissen der Armen verbunden sind."
Der Leiter des Berufungsbüros, Br. Christopher Jamison, kommentierte den jüngsten Anstieg mit den Worten. "In unserer Kultur gibt es eine Lücke im Markt der Sinnsuche, und eine der Möglichkeiten, in denen Frauen diesen Sinn finden können, scheint das Leben als Ordensfrau zu sein."
Foto: Mazur / www.catholicnews.org.uk
[rs]