P. Thomas Petutschnig im Standard-Interview: Kritisches Ja zur Zentralmatura
Als Leiter des Stiftsgymnasium St. Paul kann P. Petutschnig schon einige Erfahrung zum Thema Zentralmatura vorweisen. Die Ordensschule konnte bereits 2014 einen Probedurchgang absolvieren – und das mit Vorzugsnoten selbstverständlich. Diesen Mai startet die neue Reifeprüfung österreichweit durch; den Beginn macht die schriftliche Matura in Deutsch. Der „Standard“ wollte dazu im Interview wissen, ob der Ordenmanns, der auch selbst unterrichtet, ein Befürworter der Zentralmatura sei. Petutschnig: „Ja, ich unterstütze es, habe aber an das System schon meine Fragen.“
So schrieben AHS und BHS dieselbe Zentralmatura, obwohl letztere nur zwei Stunden Deutsch hätten. „Was bedeutet das? Es muss sich ja irgendwie angleichen in der Aufgabenstellung“, kritisiert Petutschnig. Außerdem gäbe es seiner Meinung nach zu wenig Vorbereitungsstunden für die mündliche Matura. Vorbereitungsklassen würden aus Budgetgründen zusammengelegt. „Das war bisher anders, eben individueller, da gab es Spezialthemen, das fällt alles weg.“
Auch auf die Frage, ob der neue Matura-Modus die deutsche Literatur in den Hintergrund dränge, hat der Benediktiner ein klare Antwort: „Diese Kritik ist durchaus berechtigt.“ Weder in der AHS mit drei Unterrichtsstunden Deutsch noch in der BHS mit zwei Stunden könne man viel Literatur durcharbeiten. „Das ist auch mit Grund, warum ich gerne wenigstens die Schultypen getrennt hätte bei der Zentralmaturaprüfung.“
Hier lesen Sie das vollständige Standard-Interview mit P. Thomas Petutschnig
[rs]