Gemeinnützige Wiener Ordensspitäler und Stadt Wien haben Finanzierungs-Vereinbarung getroffen
"Den Wiener Ordensspitälern ist Dienstagabend ein wichtiger Durchbruch gelungen. Erstmals in der sehr unterschiedlichen Geschichte unserer Häuser haben wir in Verhandlungen mit der Gewerkschaft vida, unseren Belegschaftsvertretern und der Ärztekammer, einen für alle acht Spitäler gültigen, einheitlichen Kollektivvertrag für Ärztinnen und Ärzte ausverhandeln können", so Prim. Dr. Manfred Greher, Sprecher der Plattform der Wiener Ordensspitäler. "Dieser verbessert die Konditionen für alle ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich und ist eine solide Basis für die Zukunft unserer Häuser." Voraussetzung für diesen Abschluss war die Zusage der Stadt Wien, die damit verbundenen Zusatzkosten für die Umsetzung des Ärztearbeitszeitgesetzes durch eine Erweiterung der laufenden Finanzierungsvereinbarung zu übernehmen.
Stadträtin Wehsely: Subventionserhöhung ist mit wichtigen Strukturreformen verbunden
"Die Stadt Wien und die Ordensspitäler sind zu einer guten und nachhaltigen Einigung gekommen, von denen alle Wiener Patientinnen und Patienten profitieren werden", erklärt dazu Mag a Sonja Wehsely, Wiener Stadträtin für Gesundheit und Soziales. Die Ordensspitäler sind ein wichtiger Bestandteil der Wiener Spitalslandschaft, mit der nun vereinbarten maximalen Subventionssumme ist ihr Fortbestand gesichert. "Mit dem Abschluss bietet Wien auch im Vergleich mit den anderen Bundesländern konkurrenzfähige Gehälter für die Ärzteschaft. Gleichzeitig werden wichtige gemeinsame Strukturreformen auf Schiene gebracht, die die ÄrztInnen in den Gemeindespitälern entlasten werden. Die Ordensspitäler werden zum Beispiel mehr Rettungszufahrten übernehmen und durch eine verstärkte Zusammenarbeit die unfallchirurgischen Abteilungen in den Gemeindespitälern entlasten. Die Wiener Gemeindespitäler und die Ordensspitäler verfolgen bei den derzeitigen Reformen die gleichen Ziele und ziehen im Interesse der PatientInnen an einem Strang. Ich bin davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Er bringt bessere Arbeitsbedingungen für die MitarbeiterInnen und dadurch zufriedene PatientInnen".
Schon bisher sparsam und qualitätiv hochwertig
Damit Wiens Ordensspitäler in Zukunft arbeitsfähig bleiben, war es notwendig, auch für ihre Ärztinnen und Ärzte die Konditionen an das Schema der Gemeindespitäler anzupassen. Die dafür erforderlichen zusätzlichen Finanzmittel betragen für das Jahr 2015 maximal 10 Millionen Euro und maximal 20 Millionen Euro für 2016. Diese Beträge beinhalten die zusätzlichen Ärztedienstposten, um Ärztearbeitszeitgesetz-konform arbeiten zu können, und Gehaltsanpassungen, die jetzt kollektivvertraglich abgesichert wurden. Diese finanzielle Belastung könnte von den Ordensspitälern unmöglich aus Eigenem finanziert werden. Auch zusätzliche Einsparungspotenziale durch Streichung von Ärzte-Stellen wären unrealistisch gewesen, erklärt Prim. Greher. Die Ordensspitäler haben bereits Arbeitszeitmodelle flexibilisiert, das neue Ärztearbeitszeitgesetz ist gelebte Realität. Pro 100 Spitalsbetten stehen im KAV heute 51 ÄrztInnen den PatientInnen zur Verfügung. In den Ordensspitälern sind es rund 20 Prozent weniger, dort betreuen im Schnitt 41 ÄrztInnen 100 Spitalsbetten. "Das ist auch der Grund dafür, dass wir zusätzliche 40 Arztstellen brauchen, um das Ärztearbeitszeitgesetz umsetzen zu können", so Greher. Konkret beträgt der Zuschuss zur bestehenden Subventionsvereinbarung 2015 maximal 10 Mio. Euro, für 2016 maximal 20 Mio. Prim. Greher: "Parallel dazu haben wir mit der Stadt Wien maßgebliche strukturelle Maßnahmen vereinbart, damit diese Obergrenze nicht ausgeschöpft werden muss."
[fk]