Wir nehmen 1.000 Kilometer Weg unter die Füsse für eine Kirche mit den Frauen
Die Provinzleiterin der Missionarinnen Christi in München und jahrelang in der Ordensentwicklung in Österreich im Kardinal König Haus leitend tätige Christine Rod MC setzt in dieser Woche unter der Rubrik "Impulse für den Tag" einige Indifferenzen aus der ignatianischen Spiritualität heraus. "Im Gleichgewicht halten - Indifferenz 1" war der Montagimpuls: " Ich bin nicht indifferent, wenn es um Frauen geht. Schon gar nicht, wenn es um Frauen in der Kirche geht. Zu tief sitzen das Kopfschütteln und das Nicht-Verstehen dessen, was Frauen in der Kirche von der Vorderbühne auf die Hinterbühne drängt. Zu groß ist die Betroffenheit darüber, was verlorengeht und brach liegen bleibt. Was Frauen und Männern an Leben vorenthalten bleibt."
Üben
Eine weitere Indifferenz betrifft das Üben: "Indifferenz ist ein Übungs- ein Lernweg. Ich kann bei all den „Gleichgewichtsübungen“ feinsinniger, hellhöriger und treffsicherer werden. Ich kann lernen, dass Gott sich auch und gerade in Entscheidungen und im Widrigen in mir einwurzeln und mich bewohnen will. Dass er mit mir unterwegs sein und mich zu mehr Leben führen will. Wenn dann die Entscheidung gefallen ist, heißt es, das Erkannte und Geschenkte entschieden zu leben." In der Vorbereitung auf den Weg nach Rom heißt das für die Ordensfrau: "Frauen ringen um Entscheidungen, um Unterscheidungen und mit Konflikten in dieser gegenwärtigen Zeit und Gestalt der Kirche. Jetzt ist für Frauen und Männer die Zeit, „hinauszugehen“, nach Gott Ausschau zu halten und sich glaubend und entschieden dem Leben auszusetzen."
Wofür will ich leben?
"Auch mein Leben ist oft genug gewöhnlich, trivial, langweilig, gehetzt, aus tausend kleinen und großen Anforderungen, aus vermeintlichen oder echten Störungen bestehend, hin – und hergerissen zwischen dem, was für mich erstrebenswert ist und dem, was mir so gar nicht attraktiv erscheint. Somit ist es in gewisser Weise fragmentiert, und ich laufe ständig Gefahr, mich in Details und Nebenschauplätzen zu verlieren und das, wofür ich „eigentlich“ leben will, nicht mehr zu erkennen." Christine Rod kennt aus ihrer reichen Erfahrung die Lebenssituation der heutigen Menschen und schließt in ihrer Indifferenz vom 29. Juli 2015: "Die Haltung der Indifferenz hilft mir zum weiteren Blick, zur Gelassenheit, zur Klugheit, zum Vertrauen, dass ich das, wofür ich unter den Augen Gottes leben will, nicht aus dem Blick verlieren muss."
[fk]