Zum JAHR DER ORDEN: Kalender ab 30. August
Der 3. September ist in der Katholischen Kirche das Fest des Hl. Gregor des Großen (ca. 540-604). Der Heilige ist der Patron der Abteikirche des Wiener Schottenstifts. Das Stift kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Der Babenberger-Herzog Heinrich II. Jasomirgott (1107-1177) berief 1155 iro-schottische Mönche aus der Regensburger Benediktinerabtei St. Jakob nach Wien. Die letzten Iroschotten verließen 1418 Wien und kehrten nach Regensburg zurück. Benediktiner aus Melk übernahmen das Kloster. Die Bezeichnung "Schotten" blieb trotzdem. Die grundlegende Neugestaltung der Schottenabtei fällt in das 17. Jahrhundert. Das Schottengymnasium der Benediktiner wurde 1807 gegründet. Die Schule hat heute mehr als 350 Schülerinnen und Schüler. Die Mönche sind heute im Schuldienst, in der Pfarrseelsorge, in der Jugendarbeit und im kulturellen Bereich tätig. Derzeit gehören 13 Mönche der Gemeinschaft unter der Leitung von Abt Johannes Jung an. (Informationen: www.schotten.wien.at).
Am 4. September (Maria, Mutter vom Trost) feiern die Augustiner in Österreich ihr Patrozinium. Der Augustinerorden, der 1256 in Italien gegründet wurde, hat in Österreich mit der Wiener Augustinerkirche nur eine einzige Niederlassung - und das, obwohl einst 14 Klöster in drei Ordensprovinzen allein im Gebiet des heutigen Österreichs existierten. In Folge der josephinischen Klösterreform und der Säkularisation war der Orden hierzulande über 100 Jahre lang völlig verschwunden, ehe Augustiner 1951 wieder die Betreuung der Kirche und des Klosters in der Wiener Hofburg übernahmen. Nach der Rückkehr des Ordens nach Wien entstand 1993 das selbstständige Augustiner-Vikariat "Wien-Maria Trost", das der direkten Jurisdiktion des Generalpriors in Rom untersteht und auch die 1953 gegründete Stuttgarter Niederlassung St. Michael und das 1962 in Zwiesel im Bayerischen Wald gegründete Kloster Maria Trost umfasst. Zwölf Augustinermönche gehören dem Vikariat derzeit an, 2.600 dem weltweiten Orden, wobei die Mitglieder hauptsächlich in Europa, Nord- und Lateinamerika, Australien und auf den Philippinen tätig sind. (Internet: www.augustiner.at).
Der 4. September ist auch der Weihetag der Stiftskirche Nonnberg. Das Frauenstift Nonnberg wurde 711/712 gegründet. Die Salzburger Benediktinerinnenabtei ist damit das weltweit älteste christliche Frauenkloster mit ununterbrochener Tradition. Lange gehörte auch das Nonntal und der gesamte Raum zwischen Salzach und Leopoldskron zum Kloster, und der Eintritt war allein adeligen Frauen vorbehalten. Neben den innerklösterlichen Tätigkeiten wie Hauswirtschaft, Bibliothek und Archiv betreiben die Nonnen heute eine Keramikwerkstätte, ein Gästehaus und die biologisch geführte Landwirtschaft im Erentrudishof. (Infos: www.benediktinerinnen.de)
Der 5. September ist der eigentliche Gründungstag der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Der Vöcklabrucker Stadtpfarrer Sebastian Schwarz (1804-1809) gründete gemeinsam mit Franziska Wimmer (1824-1886) zwar schon 1850 die Gemeinschaft, um armen und verwahrlosten Kindern ein Zuhause und die Möglichkeit zum Besuch einer Schule zu geben. Aber erst am 5. September 1861 wurde die Gemeinschaft vom Linzer Bischof Rudigier als selbstständiges Institut anerkannt. (Zu diesem Zeitpunkt bestanden bereits einige Niederlassungen.) 1937 erfolgte die päpstliche Approbation. Seit 1922 wirken Vöcklabrucker Franziskanerinnen auch in den USA, seit 1925 in Deutschland und seit 2002 in Kasachstan. In Österreich betreiben die rund 200 heimischen Mitglieder des Ordens u.a. Volks-, Mittel- und Höheren Schulen, Krabbelstuben, Kindergärten, Horte, vier Alten- und Pflegeheime sowie zwei Krankenhäuser; die Mitglieder engagieren sich auch in Pfarren, für Menschen mit Behinderungen sowie für Frauen in schwierigen Lebenssituationen. (Infos: www.franziskanerinnen.at)
Ring einer Franziskanerin von Vöcklabruck (c) Ordensgemeinschaften Österreich
Ebenfalls am 5. September begehen die "Missionarinnen der Nächstenliebe" den Sterbetag ihrer Gründerin, der seligen Mutter Teresa (Agnes Bojaxhiu, 1910-1997). Die Gemeinschaft ist eine der erfolgreichsten Ordensgründungen des 20. Jahrhunderts. Die von Agnes Bojaxhiu Ende der 1940er Jahre in Indien gegründete Gemeinschaft erhielt 1950 vom Vatikan als Einrichtung diözesanen Rechts die offizielle Anerkennung. Ordenstracht ist der weiße Sari mit dem blauen Band. Der Gemeinschaft, die weltweit in mehr als 130 Ländern vertreten ist, zählt nach Vatikanangaben rund 5.300 Schwestern in weltweit 762 Häusern. 1985 wurde eine Niederlassung des Ordens in Wien gegründet. Ihre Hauptaufgabe sehen die Schwestern Mutter Teresas in der Hilfe für Kranke, Arme und Obdachlose. In Sterbehäusern werden Todkranke gepflegt, in Schulen und Waisenhäusern Kinder betreut. Neben den drei klassischen Gelübden der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams verpflichten sich die Schwestern auch zum Dienst an den Ärmsten der Armen. Mutter Teresa soll 2016 heiliggesprochen werden. (Infos: www.motherteresa.org)
Quelle: Kathpress
[rs]