Zum JAHR DER ORDEN: Der Ordenskalender vom 13. bis 19. September 2015
Das Kirchenfest "Kreuzerhöhung" am 14. September ist Titularfest einer ganzen Reihe von Orden, allen voran der Deutsche Orden. 1190 vor Akkon (Israel) als Hospitalbruderschaft gegründet, ist die Gemeinschaft heute in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Tschechien und der Slowakei verbreitet. Mitglieder sind Brüder, Schwestern und Personen weltlichen oder geistigen Standes (Familiare). Der Orden ist u.a. im Dienst an Kranken, Behinderten, Senioren und Drogenabhängigen tätig, betreibt Schulen und betreut Pfarren, darunter in Wien in der Deutschordenskirche und in der Pfarre Schottenfeld, sowie in Gumpoldskirchen, Wildbad, Spannberg und Palterndorf.
Am 18. und 19. September finden die 825-Jahr-Feiern des Ordens in Wien ihren Höhepunkt. (Infos: www.deutscher-orden.at).
Altarbild von Martin Altomonte, 1723/24 (Linz, Kirche des Priesterseminars, ehemalige Deutschordenskirche). (c) Ordensgemeinschaften Österreich
Die "Kreuzherren" sind eine im Mittelalter begründete Ordensgemeinschaft von Regularkanonikern nach der Augustinusregel mit ursprünglich kontemplativer und karitativer Lebensweise. Der Orden erlosch in der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts fast vollständig, wurde aber ausgehend vom Kloster St. Agatha in den Niederlanden wieder belebt. Hier besteht heute der Sitz der Europäischen Provinz des Ordens. Das Kloster beherbergt auch das Zentralarchiv aller niederländischen Ordensgemeinschaften. In Wien sind die Kreuzherren seit 1967 in der Pfarrseelsorge tätig: In der Pfarre Heiliges Kreuz, Leopoldau und Don Bosco (alle Wien-Floridsdorf) sowie in der Pfarre Auferstehung Christi (Wien-Donaustadt). (Infos: www.kruisheren.eu)
Auch der Kreuzorden - offiziell "Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz" - feiert den 14. September. Die portugiesische Gründung aus dem Jahr 1131 innerhalb der Augustiner Chorherren war 1903 vorübergehend ausgestorben, wurde jedoch 1979 von einer Gruppe von Priestern aus der Gemeinschaft des "Engelwerks" neu belebt. Heute hat die Gemeinschaft 130 Mitglieder in 12 Niederlassungen, darunter die Burg St. Petersburg im Tiroler Ort Silz, die zu einem Ordenssitz umgebaut wurde und sich mit einem Bauernhof, Imkerei, einem kleinen Kraftwerk und Werkstätten weitgehend selbst versorgt. Tätigkeitsbereiche sind u.a. die Seelsorge, Priesterausbildung, Exerzitien und Einkehrtage. (Infos: www.kreuzorden.at)
Ein weiterer "Kreuz-Orden" sind die weltweit 3.900 Kreuzschwestern, die vom Schweizer Kapuziner Theodosius Florentini als Reaktion auf den Bildungsnotstand des 19. Jahrhunderts gegründet war. In Österreich sind die "Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz" seit 1860 tätig und führen über die Trägergesellschaft der Provinz Europa Mitte (mit Sitz in Wels) fünf Krankenhäuser, elf Pflegeheime sowie einen Schulverein mit Kindergärten und Schulen in Oberösterreich, Wien, Bruck an der Mur, Feldkirch und Bad Aussee. Die Kreuzschwestern sind auch wichtiger Unterkunftgeber für Asylwerber. (Infos: www.kreuzschwestern.at)
Da der 14. September auch Gedenktag der Italienerin Maria Celeste Crostarosa (1696-1755) ist, wird er auch bei dem von ihr gegründeten Orden der Redemptoristinnen gefeiert. Der kontemplative Frauenzweig des gleichnamigen Männerordens kam Anfang des 19. Jahrhunderts nach Österreich. 1852 entstand in Ried im ehemaligen Leprosen- und Siechhaus das Kloster St. Anna, das seit 2014 auch Frauen der "Missionsschwestern der Königin der Apostel" beherbergt, zumal die Redemptoristinnen keinen Nachwuchs hatten. Weiterhin sind sie jedoch im St. Josefskloster in Lauterach vertreten und betreiben hier eine Hostienbäckerei mit 4 Millionen erzeugten Hostien jährlich, ein Gästehaus und Hagiotherapie. Auch in Ried backen die Schwestern Hostien und sticken zudem Paramente. (Infos: www.redemptoristinnen.at)
Der 15. September ist im Kirchenkalender das Fest der Schmerzhaften Mutter, die wiederum den "Schwestern der Schmerzhaften Mutter" ihren Namen gab. Die von der Deutschen Franziska Streitel (1844-1911) gegründete Gemeinschaft lebt nach der Franziskanischen Regel des Regulierten Dritten Ordens. Seit 1892 sind die Schwestern in Österreich mit Niederlassungen in Wien und Bruck an der Leitha vertreten, wo sie ein Begegnungszentrum, einen Kindergarten mit Hort und ein Pflegeheim führen. Verbreitet ist der Frauenorden heute in insgesamt zehn Ländern, darunter außerhalb Europas auch in der USA, in Brasilien, Tansania und seit 2004 auch im Südsudan. (Infos: www.ssm-austria.at)
Das gleiche Patrozinium haben die Serviten ("Ordo Servorum Mariae"), eine Gründung aus dem Jahr 1233. 950 Mitbrüder in 30 Ländern gehören weltweit dem Orden an, wobei die heimische Servitenprovinz mit Sitz in Innsbruck fünf Klöster in Tirol, Kärnten und Niederösterreich sowie ein Konvent in Deutschland umfasst. Die Brüder sind vor allem in der Pfarr-, Wallfahrts- und Beichtseelsorge tätig, vor allem in der Betreuung der Pilgerorte Maria Waldrast (Tirol), Maria Luggau (Kärnten), Mariahilfberg (Niederösterreich) und Maria Weißenstein (Südtirol) (Infos: www.serviten.at)
Bei den Grazer Elisabethinen wird der 15. September als Gründungsfest gefeiert. Der im Krankenpflege und im Hospitalwesen tätige Orden hat in Graz seit 1690 ein eigenes Krankenhaus, das heute vor allem Patienten mit chronischen Schmerzen, mit Hörproblemen sowie auch Palliativ-Patienten betreut. Weitere Niederlassungen wurden in Wien (1709) und Klagenfurt (1710). Zurück geht die nach der heiligen Elisabeth benannte Gemeinschaft auf die Deutsche Apollonia Radermecher (1571-1626). (Info: www.elisabethinen.at)
Gefeiert wird der 15. September auch im steirischen St. Johann bei Herberstein - bei den Benediktinerinnen von St. Gabriel - in Deutschland ist der Name "Benediktinerinnen von St. Lioba" gebräuchlich - die ihrer Gründerin Maria Benedicta Föhrenbach (1883-1961) gedenken. Die Mitglieder der Gemeinschaft arbeiten beim "Haus der Frauen" der Diözese Graz-Seckau mit, nehmen Gäste auf und begleiten sie, betreiben eine Paramentenweberei und -stickerei, Aquarell- und Portraitmalerei und erstellen Entwürfe von Glasfenstern. Erst seit 2007 trat der steirische Konvent, der bis dahin der Beuroner Kongregation angehörte und sich stark dezimiert hatte, als viertes Priorat der "Föderation von der hl. Lioba" bei. (Infos: www.kloster-st-lioba.de)
Die Kalasantiner gedenken am 15. September des Seligen Anton Maria Schwarz (1852-1929), der vor 125 Jahren die Kongregation als Antwort auf die seelische und soziale Not der Lehrlinge in der Großstadt gründete. Tätigkeitsgebiete sind in heute in Österreich die Arbeiterseelsorge, der Religionsunterricht in Berufsschulen, die außerschulische Seelsorge, Jugendevangelisation und die Leitung von sieben Pfarren, darunter die Kalasantinerkirche im 15. Wiener Gemeindebezirk sowie ein Kloster im 14. Bezirk. Weitere Gründungen gab es in Deutsch-Göritz und Wolfsgraben, Blumau, Wiener Neustadt und Klagenfurt. Auf die Kalasantiner geht auch die "Jüngergemeinschaft" zurück. (Infos: www.kalasantiner.at)
Auch Josef Kentenich (1885-1968), Gründer der Schönstattbewegung, hat am 15. September seinen Gedenktag. Die katholische Erneuerungsbewegung hat ihren Namen vom Ortsteil Schönstatt in Vallendar bei Koblenz und hat als ein Erkennungsmerkmal die dort befindliche kleine Kapelle, von der es heute weltweit 180 maßstabsgetreue Nachbauten gibt. Nach einer langen kirchenamtlichen Prüfung breitete sich die marianisch geprägte Bewegung ab dem II. Vatikanischen Konzil rasant in 80 Ländern aus und gliederte sich in etliche Gemeinschaften, darunter eine Apostolische Liga, die Schönstatt-Marienschwestern, das Säkularinstitut der Schönstatt-Patres sowie die Frauen von Schönstatt. Bekannt ist die Gemeinschaft vor allem durch Kurse für Ehepaare und Familien. (Infos: www.schoenstatt.at)
Das oberösterreichische Benediktinerstift Lambach gedenkt am 16. September der Translatio seines Gründers, des heiligen Würzburger Bischofs Adalbero. Die heute 20 Mönche der Gemeinschaft sind in der Pfarrseelsorge, im Schulunterricht oder in Betrieben des Klosters tätig. Als Kulturzentrum beherbergt das Stift ein Archiv sowie Handschriften- und Musiksammlungen, es ist Veranstaltungsort von Konzerten und Träger eines Schulvereins, der ein Realgymnasium und eine Handelsakademie betreibt. 1982 gehören auch Wallfahrten, die das Stift organisiert, fest zum Angebot. (Infos: www.stift-lambach.at)
Am 17. September ist das Patrozinium im Waldviertler Stift Altenburg. Gegründet 1144 von der Gräfin Hildburg von Poigen, zählt die benediktinische Gemeinschaft heute elf Mönche. Diese sind in der Seelsorge, in Schuldienst, im Ausbildungshaus der deutschsprachigen Benediktiner (Kolleg St. Benedikt) in Salzburg und in den Wirtschaftsbetrieben des Stifts tätig. Sechs Pfarren gehören zum Stift Altenburg und werden von den Mönchen betreut. (www.stift-altenburg.at)
Das gleiche Patrozinium - nämlich der Tag des heiligen Lambert von Maastricht - feiern auch die Mönche der Benediktinerabtei St. Lambrecht. Dem Konvent gehören derzeit 14 Mitbrüder an, von denen acht ständig im Kloster leben. Zu den 14 Mitgliedern der Klostergemeinschaft gehört auch der Linzer Altbischof Maximilian Aichern. Neun Pfarren im Umkreis des Stiftes werden von der Klostergemeinschaft betreut. (Infos: www.stift-stlambrecht.at)
[rs]