Festgottesdienst der Wiener Ordensspitäler im Stephansdom
Es waren sehr persönliche Worte, die Dompfarrer Toni Faber in seiner Predigt fand: Er hatte in diesem Jahr aufgrund einer schweren Erkrankung insgesamt acht Wochen in einem Ordensspital, im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, verbringen müssen. "Wenn man einer Krankenheit ausgeliefert ist, kann man sich sehr glücklich schätzen, Frauen und Männer um sich zu haben, die mit höchster Kompetenz und mit tiefbewegtem christlichem Glauben Patienten durch eine solche schwere Zeit führen, sie pflegen, umsorgen, trösten und ihnen Orientierung geben können."
Dompfarrer Toni Faber, Bischofsvikar für die Orden P. Michael Zacherl, und zahlreiche Krankenseelsorger feierten gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wiener Ordensspitäler zum 15. Mal einen Festgottesdienst im Stephansdom. (c) Ordensgemeinschaften Österreich
In Wien stehen ein Fünftel aller Spitalsbetten in acht Ordensspitälern. Sie trügen wesentlich zu einer Vielfalt im Wiener Spitalswesen bei, sodass die Menschen wirklich auswählen könnten, wo sie eine Krankheit behandeln oder eine Operation durchfühen lassen möchten. Dabei würden alle Menschen gleich behandelt werden, betont Faber. "Niemand soll in dieser Stadt geringgeschätzt werden, weil er aus einem anderen Land kommt." Und weiter: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordensspitäler fragen ihre Patienten nicht, aus welchem Land sie kommen, welcher Religion sie angehören, welche Sitten sie mitbringen, sondern es ist selbstverständlich, den Dienst an den Menschen zu machen."
Rund 400 Menschen aus acht Wiener Ordensspitäler haben am Donnerstag am Festgottesdienst im Wiener Stephansdom teilgenommen. (c) Ordensgemeinschaften Österreich
Dienst an den Kranken ist Dienst an Christus
Toleranz und Gleichheit sei in den Ordensspitälern gelebter Alltag. "Welch herrliches Bild bieten sie uns mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der reichen Vielfal an Herkunftsländer. Niemand wird jemanden geringschätzen wegen seiner Herkunft. Wir brauchen jeden einzelnen von ihnen, jeden einzelnen mit seinen Sachkenntnissen." Es sei ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass es Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger gibt, die bereit sind, ihren Dienst an den Kranken und damit an Christus zu tun. Getreu dem Wort Jesu, was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan, bedankte sich Faber bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ordensspitäler: "Ihr seid das Licht der Welt. Ihr leuchtet vor den Menschen. Schön, dass es euch gibt!"
Lichterprozession als "Zeichen gegen Ignoranz und Ausgrenzung". (c) Ordensgemeinschaften Österreich
Dieses Licht der Welt wurde symbolisch in Form einer Lichterprozession als "Zeichen gegen Ignoranz und Ausgrenzung" aus dem Stephansdom hinausgetragen. Der Festgottesdienst fand ein stimmungsvolles Ende bei einem Abschlussgebet und einer Agape im Erzbischöflichen Palais.
Der Festgottesdienst der Wiener Ordensspitäler fand ein stimmungsvolles Ende mit einem Abschlussgebet und anschließender Agape im Erzbischöflichen Palais. (c) Ordensgemeinschaften Österreich
[rs]