Vinzenzgruppe plant in Wien Ausbau von fünf Ordensspitälern zu Fachkliniken
Das St. Josef-Krankenhaus in Wien-Hietzing wird demnach zu einem "Eltern-Kind-Zentrum" mit 3.000 Geburten pro Jahr samt Neonatologie und Kinderabteilung sowie auch zur Fachklinik für Onkologie ausgebaut. Das Krankenhaus Göttlicher Heiland in Wien-Hernals wird zu einer Fachklinik für Gefäßmedizin und Herzerkrankungen, mit Spezialisierung auf Altersmedizin inklusive Neurologie und Chirurgie. Das Orthopädische Spital Speising - schon bisher eine Fachklinik für alle Erkrankungen des Bewegungsapparates - startet in Koordination mit der Stadt Wien zusätzlich mit unfallchirurgischem Angebot.
Das Herz-Jesu Krankenhaus in Wien-Landstraße wird zur orthopädischen Fachklinik mit Fächern der Internen Medizin wie Rheumatologie, Osteologie sowie Remobilisierung. Die "Barmherzigen Schwestern" in Wien-Mariahilf sind künftig eine Fachklinik für den gesamten Verdauungstrakt und für den urologischen Bereich, für Onkologie und Psychosomatik.
Auf der 20-Jahr-Feier der Vinzenz-Gruppe präsentierten Kommunikationsleiterin Annemarie Kramser, Stiftungs-Vorstandsvorsitzende Sr. Cordula Kreinecker, Geschäftsführer Michael Heinisch und Vinzenz-Magazin Chefredakteurin Claudia Schanza die Zukunftspläne der Ordensspitäler. (c) Ordensgemeinschaften Österreich
Wissen schafft Wissen
Aus medizinischer Sicht liegen die Vorteile von Fachkliniken auf der Hand: Wissen schafft Wissen. Hohe Fallzahlen bedeuten hohe Expertise, viel Erfahrung und Wissensvorsprung. Vor allem Patienten mit Krankheiten, die nicht so häufig sind, sind in entsprechenden Fachkliniken bestens aufgehoben. Mit der Umstrukturierung würde die Vinzenz Gruppe "Antworten auf die Bedürfnisse der Patienten von morgen" geben und das künftige Angebot des Wiener Krankenanstaltenverbunds bestmöglich ergänzen, betonte Geschäftsführer Heinisch.
Die an jedem Standort geplanten "Gesundheitsparks" sollen künftig zudem die Lücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung schließen durch ein breites Angebot für ambulante Behandlung, Rehabilitation oder Pflege. Heinisch: "Wir wollen die Menschen beim Gesundbleiben unterstützen und sie bei Erkrankung oder Verletzung vor, während und nach ihrem Krankenhausaufenthalt durchgehend begleiten." Als Kooperationspartner hofft die Vinzenz Gruppe auf Wahl- und Kassenärzte, Bandagisten, Apotheken und andere Anbieter aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, die sich einmieten können.
Größeres therapeutisches Angebot
Künftig gebe es neben der akutmedizinischen Versorgung zudem auch ein größeres therapeutisches Angebot. "Alle benötigten Experten sind im Haus, was kürzere Wege und die Vermeidung von Doppelbefundungen mit sich bringt", so Heinisch, demzufolge künftig auch die Attraktivität der Spitäler für internationale Spitzenmediziner steigen werde.
Angesichts der Gesellschaftsentwicklung wird der Pflegebereich verstärkt, vor allem durch Steigerung der Mitarbeiter-Expertise sowie auch der Attraktivität des Berufsfeldes. Bereits vor einem Jahr hat die Vinzenz Gruppe dazu die Pflegeausbildung in ihren Ausbildungszentren in Linz, Ried und Wien in Kooperationen mit dem FH Campus Wien auf das Bachelorstudium der Gesundheits- und Krankenpflege umgestellt. In der Rieder Ausbildungsstätte "Vinzentinum" gibt es für Schüler aus Pflege-Fachschulen gemeinsam mit dem BFI ein Förderprogramm mit dem Ziel der Studienberechtigung, zudem unterstützt das Wiener Vinzentinum Migranten durch Nostrifikationslehrgänge bei der Anerkennung ausländischer Ausbildungen.
Die Vinzenzgruppe beschäftigt österreichweit rund 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; ein Großteil davon feierte am 15. Oktober 2015 das 20-Jahre-Jubiläum in der Ottakringer Brauerei. (c) Ordensgemeinschaften Österreich
Gründung vor 20 Jahren
Die Vinzenz Gruppe, die dieser Tage ihr 20-jähriges Bestehen feiert, entstand aus dem Zusammenschluss von Ordensspitälern. Mit sieben Krankenhäusern in Wien und Oberösterreich sowie Reha- und Pflegeeinrichtungen mit insgesamt rund 2.500 Betten, 6.300 Mitarbeitern und rund 155.000 stationär sowie mehr als 313.000 ambulant betreuten Patienten jährlich zählt sie zu den größten Krankenhausträgern Österreichs. Der Umsatz betrug 2014 etwas mehr als 500 Millionen Euro.
[rs]