Heimat, Hoffnung und Würde - Wiener VinziDorf begeht Gleichenfeier
"Wir geben all jenen Heimat, Hoffnung und Würde, die dieser am meisten bedürfen", so Pfarrer Wolfgang Pucher über den Grundgedanken und Leitsatz der Einrichtung. Wie der Lazaristenpater darlegte, beruht das Sozialprojekt auch in seiner Entstehung auf dem Zusammenwirken verschiedenster Akteure und auf einem hohen Ausmaß an Freiwilligenarbeit. Die Holzmodule wurden beispielsweise an der HTL Mödling gefertigt, wobei sich zahlreiche Schüler im Zuge ihrer Projektarbeit am "VinziDorf" beteiligten. Gebaut wird unter Regie des Architekturbüros gaupenraub +/-, einer ehrenamtlichen Bauaufsicht und mehrerer beteiligter Firmen.
Für die Zukunft benötige man vor allem Subventionen und Sicherheit für den dauerhaften Bestand der Einrichtung, so Puchers Ausblick. Geld- und Sachspenden würden für den laufenden Betrieb benötigt, zudem für den weiteren Bau auch Material wie Bauholz, Spenglerbleche, Metallgeländer, Fußbodenbeläge, Beton- und Rasensteine, Farbe und Tore.
Gleichenfeier für das "VinziDorf" in Wien-Meidling. (c) VinziWerke/Lara Wulz
Die Zimmer im künftigen Wiener "VinziDorf" sind mit einem eigenen Sanitärbereich ausgestattet und haben eine durchschnittliche Größe von 8,6 Quadratmeter. Vorgesehen ist eine individuelle, 24-Stunden-Betreuung durch haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, das Angebot von Aktivitäten zur persönlichen Erbauung sowie eine ruhige, familiäre Atmosphäre, die den künftigen Bewohnern zur Stabilisierung verhelfen soll.
Für das Wiener "VinziDorf" brauchte es viele Anläufe. Während der Standortsuche gab es viel Widerstand und lange Zeit keine Baugenehmigung. Die ersehnte Erlaubnis für das Dorf-Projekt in der Hetzendorferstraße wurde schließlich im Herbst 2015 erteilt. Zielgruppe seien heimatlose Männer, die sich nicht in bestehende Strukturen einfügen könnten: Jene mit chronischer Alkoholsucht und Lebensmittelpunkt bzw. Anspruchsberechtigung in Österreich, die aus verschiedensten Gründen das bestehende Angebot der Wiener Wohnungslosenhilfe nicht annehmen können oder nicht aufgenommen werden.
[rsonnleitner]