Weltweite Solidarität mit Flüchtlingen in St. Gabriel
"Für uns als katholische Missionare ist die Solidarität mit und die Sorge für die Verletzlichsten in der Gesellschaft höchste Priorität. Wir protestieren entschieden gegen die Verlegung von Minderjährigen, kranken und psychisch beeinträchtigten oder traumatisierten Flüchtlingen von unserem Haus in andere Unterkünfte. Diese Menschen, die wiederholt in ihrem Leben Ortsveränderungen erleiden mussten, brauchen Stabilität und Unterstützung.Vertreter der Landesregierung haben angegeben, dass wegen des tragischen gewaltsamen Todes eines Flüchtlings in St. Gabriel im Mai 2018 ungenügende Sicherheitsvorkehrungen der Grund für die geplante Vorgangsweise seien. Unsere Mitbrüder in St. Gabriel, die seit 26 Jahren Tür an Tür mit den Flüchtlingen leben, sind nicht besorgt wegen ihrer eigene Sicherheit. Sie sind besorgt wegen der unmenschlichen Behandlung von Asylsuchenden in Europa, inklusive in Österreich. St. Gabriel, die Caritas und die Katholische Kirche stellen sich im Geist des Evangeliums in den Dienst von Asylsuchenden, was auf einer Linie ist mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Wir hoffen, dass die österreichische Regierung ihre gute Zusammenarbeit mit der Katholischen Kirche fortsetzt, um die verletzlichsten Menschen zu schützen.
(c) P. Franz Helm
Wir ersuchen die zuständige Autorität, und besonders die Landeshauptfrau von Niederösterreich Mag. Johanna Mikl-Leitner sowie den Landesrat Gottfried Waldhäusl, die Entscheidung zur Verlegung der Flüchtlinge zu überdenken und die notwendige Unterstützung für die Caritas Flüchtlingshilfe St. Gabriel zu garantieren, damit diese ihre Arbeit zum Wohl der Asylsuchenden in St. Gabriel fortsetzen kann.
Als internationale missionarische Ordensgemeinschaft von ungefähr 6000 Priestern und Brüdern dienen wir den Bedürftigsten in 84 Ländern auf der Welt. Wir versprechen, dass wir das auch weiterhin tun werden, denn wir glauben fest an die Liebe Christi zu allen Menschen und an seine vorrangige Option für die Armen. Seine Mission ist unsere Mission, in Österreich und überall auf der Welt."
Unterschrieben ist diese aktuelle Solidaritätsnote des Generalkapitels vom Generalsuperior P. Heinz Kulüke am 17. Juni 2018 in Nemi bei Rom.
(c) P. Franz Helm
[mschauer]