30 Jahre Begegnungsort für "Eine Welt"
Laudato si als besonderer Impuls für gesellschaftlichen Wandel
P. André Claessens MSC hielt die Festrede. Der Generalassistent der Herz-Jesu-Missionare in Rom bezeichnete das Bondeko als „idealen Ort der Begegnung, in dem allen Besuchern der Blick für die große Welt geöffnet wird“. In seinem Vortrag verwies der Herz-Jesu-Missionar auf „Laudato si“, die Enzyklika von Papst Franziskus. Dieses päpstliche Schreiben sei ein besonderer Impuls, den Einsatz für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung aufs Neue in den Blick zu nehmen. Angesichts globaler Probleme wie Klimawandel, Flüchtlingsströme oder außer Kontrolle geratener Finanzmärkten müsse ein gesellschaftlicher Wandel stattfinden. „Wir alle sind miteinander verbunden, deshalb müssen wir gemeinsam an den Lösungen arbeiten.“
Weihbischof Hansjörg Hofer und Bondeko-Leiter Mathieu Lobingo schneiden die Geburtstagstorte an. Foto: Erzdiözese Salzburg
Blick in die Bondeko-Geschichte
1988 gaben die Herz-Jesu-Missionare aus der süddeutsch-österreichischen Provinz in ihrem Jubeljahr „100 Jahre Missionshaus Liefering“ den Startschuss. In freien Räumen des alten Internats ihres Privatgymnasiums zog das Bondeko ein. Es sollte zunächst vor allem Jugendliche (SchülerInnen und Firmlinge) ansprechen. Als Name des Projekts wurde das afrikanische Wort Bondeko gewählt. Es stammt aus dem Lingala, einer Bantusprache im Kongo, und bedeutet: „Geschwisterlichkeit, Solidarität, Bund“. Die Bildungsarbeit des Bondekos vermittelt folgende Schwerpunkte: Solidarität, Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung und missionarisches Engagement.
Brücke zur Vielfalt der "Einen Welt"
Die Arbeit im Bondeko erfolgt in enger Kooperation mit der Erzdiözese Salzburg und mit allen missionierenden Orden Salzburgs (AMOS). Von Anfang an war geplant, dass Ordensleute, die in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien arbeiteten, für eine bestimmte Zeit ihre Erfahrungen in die Arbeit des Bondeko einbringen. Dieser Vorsatz wurde im Laufe der Jahre auch umgesetzt. Mitglieder der Herz-Jesu-Missionare, der Missionarinnen Christi und der Steyler Missionare, sowie später auch der Steyler Missionsschwestern (Dienerinnen des Hl. Geistes), der Missionsschwestern vom Hl. Petrus Claver in Maria Sorg und die Don Bosco Schwestern waren auf begrenzte Zeit im Bondeko im Einsatz.
Das Bondeko organisiert Workshops für Schulklassen und Firmgruppen. (Foto: Erzdiözese Salzburg)
Im Mittelpunkt des Bondeko-Programms steht das Thema „Eine Welt“. „Durch unsere Workshops, Vorträge, Gesprächsabende… wollen wir SchülerInnen, Firmlingen aber auch Erwachsenen die Vielfalt der ,Einen Welt‘ näher bringen. Durch Begegnungen schlagen wir Brücken nach Afrika, Asien, Lateinamerika, Ozeanien und Osteuropa. Deshalb laden wir nach Möglichkeit auch ReferentInnen aus anderen Kontinenten ein“, berichtet Mathieu Lobingo. Der gebürtige Kongolese leitet das Bondeko seit zwölf Jahren. Alleine im Vorjahr erreichte das Team um Lobingo mit seinem Angebot 1.252 Schülerinnen und Schüler, 80 Firmlinge sowie hunderte Erwachsene, die zu verschiedenen Vorträgen nach Liefering gekommen waren.
[hwinkler]