Sr. Beatrix Mayrhofer: Es ist unsere Aufgabe, sich für die Zukunft von Kinder einzusetzen
„Ich bin heute gerne hier, um diese Aktion zu unterstützen, als Stimme der Ordensfrauen in Österreich, aber auch weltweit“, betonte Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung von Frauenorden Österreichs, in ihrem Statement auf der Aktionsbühne, die die Caritas bewusst auf Österreichs prominentester Shoppingmeile aufgebaut hatte. Ihrer Ordensgemeinschaft, den Armen Schulschwestern, liege der Südsudan besonders am Herzen, denn: „Es gibt von Ordensfrauen weltweit eine Unterstützungsaktion für den Südsudan, und daran sind auch drei Schwestern meines Ordens beteiligt, eine Lehrerin, eine Ausbildnerin und eine Therapeutin, die gemeinsam in dieser Region arbeiten. Unser Motto heißt: Lernen kann nur, wer keinen Hunger hat. Lernen kann aber auch nur jemand, der nicht traumatisiert ist. Es ist unsere Aufgabe, sich für diese Kinder einzusetzen, damit sie eine Zukunft haben. Das gilt aber nicht nur für den Südsudan, sondern weltweit. Denn die Kinder wiederum sind die Zukunft unserer Erde“, brachte es Sr. Beatrix auf den Punkt.
Dazu komme noch ein weiterer Aspekt: „Für uns Ordenschristen ist das eine besondere Herausforderung als Übersetzung unserer Gelübde, einfach, gemeinsam und wach zu leben. Es bedeutet zu schauen, was ist los in dieser Welt, und sich zu fragen: Was kann ich tun, ich als Ordensfrau, ich als Christin, ich als Bürgerin dieses Landes, ich als Mensch hier in Europa, mit einer großen Verantwortung und mit einer großen Freiheit. Und deswegen unterstütze ich diese Aktion.“, so Sr. Beatrix.
(c) Robert Sonnleitner
Oft helfen schon Kleinigkeiten. „Ich esse im Sommer gerne Eis“, erzählt die Ordensfrau. „Ich habe mir vorgenommen, jedes Mal auch an ein Kind zu denken, dass kein Eis braucht, sondern Wasser oder Brot, und zu spenden.“ Teilen, so lautet die Devise. Schon 7 Euro ernähren im Südsudan einen Monat lang ein Kind.
Südsudan: Lage ist dramatisch
Die Situation im Südsudan ist dramatisch. In manchen Regionen kochen Menschen sogar Gras und Blätter, weil sie nichts zu essen haben. Sieben Millionen Menschen sind von akutem Hunger betroffen. Aufgrund des langanhaltenden Bürgerkriegs und erneuten Ernteausfällen in weiten Teilen Südsudans hat ein großer Teil der Menschen jegliche Lebensgrundlage verloren. Als erstes leiden die die Kinder unter der Mangelernährung. Es besteht dringender Bedarf an humanitärer Hilfe. Bei seinem Spendenmarathon appellierte Caritas Präsident Michael Landau: „Alle 10 Sekunden stirbt ein Kind an Hunger, in Afrika ist jedes dritte Kind chronisch unterernährt. Doch die gute Nachricht lautet: Wenn wir es wollen, können wir dafür sorgen, dass Kinder nicht mehr an Hunger sterben müssen. Hunger ist kein Naturgesetz – Hilfe ist möglich! Wir haben uns das Ziel gesteckt, bis zum Ende des Sommers 150.000 Kinder vor dem Hunger zu bewahren. Das ist ambitioniert, aber gemeinsam können wir es schaffen. Mit 7 Euro können wir gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort ein Kind einen Monat lang mit Essen versorgen. Jeder Euro hilft!“
Viele Stimmen beim 12 Stunden Spendenmarathon
Beim Aktionstag gibt es von 10 Uhr vormittags bis 22 Uhr abends ein abwechslungsreiches Programm. Mit Konzerten, Aufführungen, Lesungen und Interviews sammelt die Caritas Spenden. „Hunger ist eine stille Katastrophe! Vieles rund um uns ist laut und bekommt alleine deshalb viel Aufmerksamkeit. Doch die stummen Schreie nach Hilfe werden oft gar nicht wahrgenommen. Wir können das gemeinsam ändern! Viele prominente UnterstützerInnen leihen uns ihre Stimme und legen mit uns einen 12-stündigen Spendenmarathon hin“, so Klaus Schwertner, Generalsekretär Caritas der Erzdiözese Wien.
Mehr Infos unter www.caritas.at/hunger
[rsonnleitner]