Nothilfe für Anna-Dengel Spital in Kerala
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Die dort tätigen Missionsärztlichen Schwestern sind durch die verheerenden Regenfälle selbst unmittelbar betroffen: Das von ihnen betriebe Spital im Ort Bharananganam (im Kottayam District) droht einzustürzen. Das Krankenhaus ist gerade jetzt zur Versorgung der notleidenden Bevölkerung sehr wichtig.
„Das Wasser geht nun zwar langsam zurück, dafür werden jetzt die durch die Flut angerichteten immensen Schäden sichtbar“, berichteten die Schwestern vor Ort am Freitag. Ein Großteil des Spitals steht zwar noch, aber eine gut 100 Meter lange Außenmauer droht einzustürzen - davon betroffen ist speziell das Ambulanzgebäude, in dem derzeit viele Menschen behandelt werden. Auch die Zufahrtsstraße zum Spital ist unterspült. Stürzt die Mauer ein, dann würde auch die Straße zerstört werden.
„Wo das Wasser verschwindet, kehren die Menschen zu ihren Häusern zurück - es spielen sich herzzerreißende Szenen ab, da meist alles zerstört ist“, schreibt Schwester Rose Cherian Vachaparampil in einer Mail an den Verein „Freunde Anna Dengel“. Während manche angesichts des Verlustes all ihrer Habseligkeiten ankündigen, sich „gleich umzubringen“, starben andere Menschen an einem Herzinfarkt. Im Spital wird geholfen, wo es nur geht - zahlreiche Menschen mussten etwa nach Schlangenbissen versorgt werden.
Nothilfe und Spendenaufruf
Angesichts des Ausmaßes der Flutkatastrophe in Kerala und der Dringlichkeit der Reparaturarbeiten am Krankenhaus hat der Verein „Freunde Anna Dengel“ in Kooperation mit der Hilfsorganisation Jugend Eine Welt ein Nothilfeprogramm beschlossen. „Wir wollen die medizinische Versorgung der Menschen in der Region gewährleisten und betroffene Familien unterstützen“, sagt Reinhard Heiserer, Obmann des Vereins „Freunde Anna Dengel“, „jeder Beitrag zählt dabei.“
Das Spital in Bharananganam wurde 1948 noch von Anna Dengel gegründet und war das erste Projekt der MMS im Süden Indiens. Ursprünglich mit 12 Betten ausgestattet verfügt das Krankenhaus heute über rund 100 Betten. Die aus Steeg im Lechtal (Tiroler Außerfern) stammende Ärztin und Ordensfrau gilt als eine der streitbarsten Kirchenfrauen des 20. Jahrhunderts. Sie erkämpfte die kirchliche Zulassung von Ordensfrauen zu medizinischen Diensten und gründete mit ihrer Gemeinschaft zahlreiche Spitäler in Asien, Amerika und Afrika. Dengels Orden, dessen Generalrat in London ist, hat heute 660 weibliche Mitglieder in 23 Ländern.
www.freundeannadengel.at
[mschauer]