Ein Hort der Ruhe und des Gebetes
Interessierte Klosterbesucher mit Schwester Kornelia (ganz links), Äbtissin Mutter Hildegard (Mitte) und Schwester Claudia (ganz rechts) © Christof Egle
Die Schwestern erwirtschaften ihr Leben nur mit ihrer eigener Hände Arbeit. Neben eigenem Obst- und Gemüseanbau verwaltet das Kloster rund 25 Hektar landwirtschaftlicher Fläche und 25 Hektar Wald. Im Kloster befindet sich zudem ein Beherbergungsbetrieb mit 20 Betten und eine eigene Stickerei, wo Priestergewänder gefertigt werden. Frauen, die sich nach mehrjähriger Probezeit der Kandidatur und dem Noviziat, mittels der feierlichen Profess für ein Leben im Kloster entscheiden, binden sich ein Leben lang an ihr Kloster, aufgrund des herrschenden Prinzips der „stabilitas loci“ (zu Deutsch: Ortsgebundenheit) muss wenigstens keine Versetzung befürchtet werden. Der Tagesablauf ist dabei streng geregelt und besteht aus einer Mischung von vorher angesprochenem Gebet, verschiedenen Arbeiten und den gemeinsamen Mahlzeiten. Das Kloster verfügt aber auch über einen Fernseher, der läuft aber nur zweimal im Jahr, anlässlich des päpstlichen Segens zu Weihnachten und Ostern. Jede Schwester verfügt auch über 16 Urlaubstage pro Jahr, nur an diesen darf sie das Kloster ohne vorherige Absprache verlassen.
Gott kann man nur in der Stille erfahren
Am Tag der offenen Tür führte Schwester Kornelia eloquent, kompetent und weltoffen mit dem einen oder anderen Witz auf den Lippen durch teils sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Klosterräume. Die meisten Räumlichkeiten sind ganz auf das stille Gebet ausgerichtet, denn davon ist Schwester Kornelia, die vor ihrem Ordensbeitritt übrigens in einem Autohaus arbeitete überzeugt: „Gott kann man nur in der Stille erfahren“. Nach dem Rundgang durch Kirche, Kapelle, innerem und äußerem Kreuzgang und den beeindruckenden Innenhof des Klosters übernahm Äbtissin Mutter Hildegard die neugierigen Gäste und beantwortete noch offene Fragen. Nach einem Besuch im Klosterladen (auch der dient der Finanzierung des alltäglichen Lebens), traf man sich zum Abschluss eines interessanten und abwechslungsreichen Spätnachmittags noch zu einem gemeinsamen Erntedankgottesdienst. Die Besucher trugen eine Erkenntnis von Schwester Kornelia mit nach Hause: „Den Kopf wird in Maria Stern zu deutlich mehr genutzt, als nur zum Tragen des Schleiers“.
Text und Foto: Christof Egle (Vorarlberg Online)