Elisabethinen und Jüdische Gemeinde gedachten der Opfer des Novemberpogroms 1938
Foto: Krankenhaus der Elisabethinen
Terror und Schande dieser Nacht als einer entscheidenden Wegmarke zum Holocaust unterstrich Hofrat Heinz Anderwald von der Jüdischen Gemeinde Graz, der gemeinsam mit dem Konvent der Elisabethinen die Gedenkstunde vorbereitet und getragen hat. Ein solches Gedächtnis fand zum ersten Mal gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde statt, was die Elisabethinen mit Freude und Dankbarkeit als ein großes Zeichen der Verbundenheit und als eine besondere Geste des Miteinander empfinden.
Erinnern und wachsam sein
Generaloberin Mutter Bonaventura Holzmann betonte in ihrem Grußwort, das von Mutter Consolata Maderbacher vorgetragen wurde, die unaufgebbare Bedeutung des Erinnerns und der Wachsamkeit angesichts heutiger Bedrohungen der Humanität besonders durch Marginalisierung, Hass, Ausgrenzung und Krieg. Abwertung und Diskriminierung beginnen im alltäglichen unmittelbaren Umfeld, „da wo ich mich abwende, wenn ich einen Obdachlosen sehe, da wo ich nicht einschreite, wenn ein Arbeitskollege gemobbt wird, da wo ich denke ´mit dem oder der will ich nichts zu tun haben´ und ´die sind schlechtere Menschen und mit denen will ich nichts zu tun haben´“, so Mutter Bonaventura Holzmann.
Darüber sprechen
Nach der Gedenkstunde, die live von Radio Maria übertragen wurde, wurde die Wanderausstellung „Darüber sprechen“ eröffnet, die Schicksale aus der NS-Zeit zeigt. Sie beruht auf Erfahrungen von Zeitzeug/innen und verbindet ihre Erzählungen mit Videointerviews, die mittels QR-Code und Link etwa über Smartphone oder Tablet angesehen werden können.
Die Wanderausstellung kann im Krankenhaus der Elisabethinen bis einschließlich 16. November 2018 besucht werden. Sie wird im heurigen Gedenkjahr in Graz im Rahmen der Kooperation „Erinnern/Vergessen“ von Caritas Akademie und Elisabethinen gezeigt, und war dabei in den Caritaseinrichtungen Paulinum, Megaphon-Café, Paul@paradise und HLW für Sozialmanagement zu sehen.
[hwinkler]