Kleine Schule des Loslassens
Foto Buchcover: Tyrolia Verlag
Im 4. und 5. Jahrhundert zog es viele Menschen in die öden Landschaften abseits des fruchtbaren Niltales. Sie hatten ihr früheres Leben aufgegeben auf der Suche nach dem Wesentlichen, in dem Wunsch materiellen Ballast loszulassen. Sie lernten vom Beispiel älterer, weiser Mönche, von ihnen wurden sie unterwiesen, im Rhythmus von Gebet, Lesung und Arbeit eine neue Lebensform einzuüben. Das Leben in der Wüste verlangte, eigene Wünsche und Vorstellungen, die Erwartung anderer und ein oberflächliches Gottesbild loszulassen, das der harten Realität der Wüste nicht standhielt.
Schon bald zogen die Wüstenmönche viele Pilger und auch Pilgerinnen an; sie baten um eine Wegweisung für ihr Leben. Doch eine solche war nicht immer einfach zu erlangen, denn die Pädagogik der Eremiten war mehr durch das Vorleben und authentische Sein als durch große Worte geprägt. Was von ihren Weisheiten jedoch überliefert wurde, fasziniert jedoch bis heute. Denn der Wunsch, sich vom Vordergründigen der Welt zu verabschieden, um zu einer inneren Stärke zu gelangen, die – in rechter Weise – unabhängig und frei macht, ist auch eine Sehnsucht der Menschen des 21. Jahrhunderts.
Seit vielen Jahren beschäftigt sich P. Eckerstorfer, Novizenmeister und Lehrer am Stiftsgymnasium Kremsmünster, mit den Texten der Wüstenmönche und hat diese für die Ö1-Sendung „Gedanken für den Tag“ und für die „Morgengedanken“ der Regionalradios für ein breites Publikum aufbereitet.
Bernhard A. Eckerstorfer, Kleine Schule des Loslassens. Mit den Weisheiten der Wüstenväter durch den Tag. Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien 2019
Buchpräsentation: Freitag, 15. Feber 2019, 20.00 Uhr, Stift Kremsmünster, Stift 1
P. Eckerstorfers Vortrag "Zukunft der Orden – Mut zu neuen Wegen" beim Kärntner Ordenstag am 13. Oktober 2018 im Kloster Wernberg können Sie in der SUMMA 2018 nachlesen.
[hwinkler]