OrdenschristInnen sind Lichtbringer einfach durch ihr Dasein
Diözesanadministrator Guggenberger bei seinem Vortrag in Kärnten
"Ein Punkt ist das Selbstwertgefühl. Woher bekomme ich dieses? Wenn ich mich nur von der Arbeit her definiere, komme ich einmal zu einem Punkt, dass mein Selbstwertgefühl schwindet, weil ich zu wenig leisten kann. Wie reagiere ich als Christ/Christin darauf, dass Arbeit und Leistung nicht so im Vordergrund stehen?". Guggenberger sucht die Antwort bei Jesus: "Antwort geben uns Worte Jesu, wenn er zu Petrus sagt: Als du jung warst, hast du dich selbst gegürtet, wenn du alt bist, wird ein anderer dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst." Es geht um das Vertrauen, dass Jesus es ist, der führen wird. Oder in den Abschiedsreden: Jesus selber nimmt Abschied von seinen Freunden. Die Gleichnisse vom Weinstock oder vom Weizenkorn gehen ebenso in diese Richtung.
Wodurch wächst das Reich Gottes?
Jesuitengeneral Pedro Arupe lud 1983, als er schon schwer krank war, zu einer Generalkongregation. Darin sagte er, er befinde sich jetzt mehr den je in der Hand Gottes. Das hat er sich seit seiner Jugend gewünscht. Jetzt aber liegt die Initiative bei Gott. Sich so in Gott zu wissen, ist eine tiefe geistliche Erfahrung. Wie komme ich zu einer solchen Haltung?
1. Die eigene Situation wahrnehmen und, was nicht einfach ist, annehmen. Aber es führt kein Weg daran vorbei. Die Kirchenväter haben das schon formulierten: Was nicht angenommen ist, kann nicht erlöst und geheiligt warden. C.G.Jung übernahm dies für die Psycholgogie. Sich helfen lassen müssen, verlangt Demut.
2. Loslassen und Verantwortung, Tätigkeiten und Ansehen abgeben. Auch zugeben können, dass ein Nachfolger etwas besser macht, ist wichtig. Den Nachfolgern Raum und Chance einräumen, Dinge zutrauen, auch einen Rat geben (oder annehmen) auch wenn er zuerst nicht “schmeckt”.
3. Trotzdem “dranbleiben”, für Beratung bereit sein, "mir bewusst machen, was alles noch gut geht", welche Möglichkeiten ich habe. Wichig ist es, mich weiterhin fordern, Alter und Beschwerden nicht als Ausrede benutzen. Der Dienst am Reich Gottes ist immer möglich, meine Gelübde habe ich “für immer” gelobt. Auch Brücken bauen zu anderen, jüngeren Generationen. Zeit und Geduld aufbringen für einsame Menschen, auch in der eigenen Gemeinschaft. Und: Wie es bei den Jesuiten im Alter heißt: “Der Pater betet für die Gemeinschaft und die Kirche”.
Als Zusmmenfassung wurde formuliert: "Wir haben die Zusage, dass wir Frucht bringen im Alter, weil wir für immer in Christus eingepflanzt sind."
[fkaineder]